Am autofreien Tag „eingefahrene“ Gewohnheiten überdenken
Auf dem Lienzer Hauptplatz kann man sich am 22. September über klimafreundliche Transportvarianten schlau machen und Elektro-Lastenräder testen.
Von Claudia Funder
Lienz –Zwanglos, aber mit so manch pfiffiger Idee wird am autofreien Tag, dem 22. September, europaweit wieder dazu aufgerufen, den Zündschlüssel in der Tasche stecken zu lassen. Auch die Stadt Lienz gesellt sich traditionsgemäß einmal mehr in die Riege jener Gemeinden, die klimafreundliche Mobilität schmackhaft machen wollen. Hier lenkt man die Blicke auf umweltfreundliche Gütertransport-Möglichkeiten, die vom Elektro-Transportauto bis zum elektrisch unterstützten Lastenrad reichen.
Serviert werden die Infos – wo könnte es passender sein – auf dem Hauptplatz, von dem Autos nach dem jüngsten Gemeinderatsbeschluss auf Dauer verbannt bleiben.
Schauen, angreifen, ausprobieren und vermutlich auch staunen heißt es für interessierte Besucher. Denn dass man mit einem elektrounterstützten Lastenrad sogar eine Waschmaschine mühelos von A nach B befördern kann, dürfte noch nicht jedem bekannt sein.
Im Rahmen der Infoveranstaltung, die von 14 bis 17 Uhr über die Bühne gehen wird, werde auch die kommunale Förderung von Elektro-Transporträdern Thema sein, erklärte Oskar Januschke, Leiter der Abteilung Umwelt- und Zivilschutz, gestern bei der Programmpräsentation: „Die Stadt Lienz unterstützt den Ankauf von Elektro-Lastenrädern für Lienzer Haushalte und Lienzer Gewerbebetriebe mit 500 Euro.“ Die Förderung ist auf 20 dieser starken Vehikel limitiert. Mit der Entscheidung zu lange zuzuwarten, könnte also ein Fehler sein. Das Antragsformular ist in der Abteilung Umwelt- und Zivilschutz abzuholen oder – noch bequemer – online unter www.stadt-lienz.at abrufbar. Zusätzliche Unterstützung für Gewerbe- und Handelsbetriebe wartet im Topf des Klima-Aktiv-Mobil-Förderprogrammes.
Gemeinderätin Gerlinde Kieberl (GUT), Obfrau des Umweltausschusses, erklärte bei der Präsentation des Programmes zum autofreien Tag: „Am Lienzer Talboden haben wir immer noch das Problem, im Verkehr zu ersticken.“ Die Aktion sei Impuls und Anreiz, die Stadt aus einem anderen Blickwinkel zu erleben – „aus einer sanften, unmotorisierten und entschleunigten Sichtweise“, konkretisierte es Kieberl, die verriet, dass Besucher, die als Pedalritter bei der Infoveranstaltung erscheinen, belohnt werden: „Am Infostand der Stadt können sich alle fleißigen Radler eine Überraschung abholen.“
Ob man nun umsattelt oder nicht: Spannende Denkanstöße wird der Aktionstag auf jeden Fall liefern.