Slowenien will weiter Flüchtlinge aufnehmen - Abgeordnete in Wien
Wien (APA) - Anders als andere mitteleuropäischen Nachbarländer Österreichs will Slowenien auch weiterhin Flüchtlinge aufnehmen. Dies versic...
Wien (APA) - Anders als andere mitteleuropäischen Nachbarländer Österreichs will Slowenien auch weiterhin Flüchtlinge aufnehmen. Dies versicherten Mitglieder einer slowenischen Parlamentarierdelegation, die am heutigen Montag im Parlament in Wien zu Besuch war. Dabei hieß es, dass Österreich in vielen Politikbereichen ein Vorbild für Slowenien sei, meldete die Parlamentskorrespondenz.
Die Delegation unter Leitung der christdemokratischen Abgeordneten Ljudmila Novak erwiderte einen Besuch von österreichischen Abgeordneten in Ljubljana im Vorjahr. Hauptthema war die Flüchtlingsfrage. Einig waren sich die Parlamentarier, dass die Menschen in ihren Ländern „Angst“ hätten, wenn Zehntausende Flüchtlinge durchs Land zögen.
Mit Blick auf die österreichische Sonderverordnung wandten sich die slowenischen Abgeordneten entschieden gegen ein Schließen innereuropäischer Grenzen. Dabei erhielten sie Unterstützung vom ÖVP-Abgeordneten Rouven Ertlschweiger, während der Grüne Wolfgang Pirklhuber auf globale Lösungen für die Ursachen der Flüchtlingsbewegungen drängten.
Novak sagte, dass Österreich auf dem Gebiet der Landwirtschaft, Wirtschaft, beim Ausbildungswesen und in der Sozialpolitik oft ein Vorbild sei. Probleme orten die Abgeordneten beider Länder beim grenzüberschreitenden Einsatz von slowenischen Pflegerinnen und anderer Arbeitskräfte, insbesondere die ungleiche Entlohnung.
Ebenfalls am heutigen Montag hielt sich Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zu einem Besuch in Slowenien auf, wo er für Verständnis wegen der geplanten österreichischen Notmaßnahmen in der Flüchtlingskrise warb und zugleich eine umfassende Information des südlichen Nachbarlandes versprach. Kerns Gastgeber Miro Cerar kündigte seinerseits eine Verschärfung der Kontrollen an der slowenischen Schengen-Grenze zu Kroatien an, künftig sollen Flüchtlinge nicht einmal aus humanitären Gründen ins Land gelassen werden.