Fidschis Oppositionsführer spricht nach Festnahme von „Diktatur“

Suva (APA/AFP) - Nach seiner vorübergehenden Festnahme hat der Oppositionsführer des pazifischen Inselstaats Fidschi der Regierung in Suva d...

Suva (APA/AFP) - Nach seiner vorübergehenden Festnahme hat der Oppositionsführer des pazifischen Inselstaats Fidschi der Regierung in Suva diktatorische Willkür vorgeworfen. „Es gibt keine Demokratie in Fidschi“, sagte Ex-Ministerpräsident Mahendra Chaudhry am Dienstag einem neuseeländischen Radiosender. Zehn Jahre nach dem Militärputsch sei Fidschi immer noch eine „Diktatur“.

Er sei „unter schlimmen Bedingungen“ in einer Zelle festgehalten worden, ehe er wieder freikam. Chaudhry war am Wochenende mit fünf weiteren Oppositionellen nach der Teilnahme an einer Diskussionsveranstaltung über Verfassungsrecht festgenommen worden. Die Polizei begründete dies mit einer fehlenden Versammlungserlaubnis und mit Äußerungen auf der Veranstaltung, „die die Sicherheit der Menschen in Fidschi“ gefährden könnten.

Die EU, ein wichtiges Geberland, hatte Fidschi nach den Festnahmen zu „umfassendem Respekt für die Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ aufgerufen. Die Menschenrechtsgruppierung Amnesty International bezeichnete das Vorgehen der Behörden als „schamlose Drangsalierung von Menschen, die friedlich ihre Meinung äußern wollten“.

Chaudhry war 1999 als erster Angehöriger der großen indischstämmigen Bevölkerungsgruppe in Fidschi zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Ein Jahr später wurde er durch einen Militärputsch abgesetzt. Der derzeitige Staatschef Voreqe Bainimarama kam 2006 ebenfalls durch einen Putsch an die Macht; 2014 hatte er sich in Wahlen im Amt bestätigen lassen. Chaudhry war an einer Kandidatur gehindert worden.