Filmfestival - San Sebastian startet mit der „Muschelsuche“
San Sebastian/Wien (APA) - Mit der Europapremiere von Emmanuelle Bercots „La fille de Brest / 150 Milligrams“ startet am Freitag das 64. Int...
San Sebastian/Wien (APA) - Mit der Europapremiere von Emmanuelle Bercots „La fille de Brest / 150 Milligrams“ startet am Freitag das 64. Internationale Filmfestival von San Sebastian. Insgesamt 17 Filme werden in der nordspanischen Küstenstadt vom 16. bis 25. September um die „Goldene Muschel“ buhlen.
Während der koreanische Locarno-Sieger Hong Sang-soo in seinem neuen Film „Yourself and Yours“ erneut die Beziehung zwischen Männern und Frauen beleuchtet, lässt der Spanier Alberto Rodriguez die Zuschauer in „El hombre de las mil caras“ in die dunkle Welt des berühmten spanischen Spions Francisco Paesa eintauchen. Der Brite William Oldroyd scheint sich mit einer interessanten „Lady Macbeth“-Version zu präsentieren. Jonas Trueba, Sohn des bekannten spanischen Filmemachers Fernando Trueba, erzählt in „Die Rückeroberung“ unterdessen die Liebesgeschichte zwischen Manuel und Olmo als Reflexion über Liebe, Versprechen und verlorene Zeit.
Neben der chilenischen Produktion „Jesus“ von Fernando Guzzoni und dem US-Streifen „As your are“ von Miles Joris-Peyrafittes, wird mit besonderer Spannung das Regiedebüt von Schauspieler Ewan McGregor erwartet. Der schottische Darsteller aus Kultfilmen wie „Trainspotting“ oder „Star Wars“ tritt mit „American Pastoral“ im offiziellen Wettbewerb an, in dem außer Konkurrenz auch Oliver Stones „Snowden“ und Jerome Salles „L‘odyssee“ über die französische Tauchlegende Jacques Cousteau laufen.
Neben McGregor und Oliver Stone werden in San Sebastian vor allem auch die beiden US-Hollywoodstars Ethan Hawke und Sigourney Weaver mit besonderem Interesse erwartet. Sie werden in diesem Jahr mit dem Donostia-Ehrenpreis für ihre Filmkarriere ausgezeichnet. Hawke stellt in San Sebastian das Remake des gleichnamigen Western-Klassikers „Die glorreichen Sieben“ vor. „Alien“-Darstellerin Weaver ist in Juan Antonio Bayonas neuem Fantasy-Film „A Monster Calls“ im offiziellen Wettbewerb außer Konkurrenz zu sehen.
Ihren Preis sicher hat auch Maren Ade, die am Freitag auf der Eröffnungsgala für ihre deutsch-österreichische Produktion „Toni Erdmann“ den begehrten internationalen Fipresci-Filmkritikerpreis als „Film des Jahres“ entgegen nehmen wird und in der Sparte „Perlen“ auch noch den Publikumspreis gewinnen kann.
Ansonsten gibt es in diesem Jahr keine österreichischen Filme im offiziellen Wettbewerb von San Sebastian. Dafür sind mit Hubert Saupers Doku „Darwin‘s Nightmare“ und Mahamat-Saleh Harouns „Daratt“ aber gleich zwei österreichische Produktionen in der mit 30 Filmen groß angelegten und interessanten thematischen Retrospektive „The Act of Killing“ vertreten. Die Retrospektive beschäftigt sich im Rahmen des aktuellen EU-Kulturhauptstadtprogramms von San Sebastian mit dem Thema Kultur, Gewalt und internationale Konflikte. Das EU-Kulturhauptstadtjahr steht unter dem Motto „Kultur für ein besseres Zusammenleben“. Die klassische Retrospektive ist in diesem Jahr dem französischen Regisseur Jacques Becker gewidmet.
(S E R V I C E - www.sansebastianfestival.com)