Volkswagen will frei werdende Stellen möglichst nicht neu besetzen

Wolfsburg (APA/AFP) - Der mit den Folgen des Abgasskandals kämpfende Volkswagen-Konzern will über die Nichtbesetzung freiwerdender Stellen P...

Wolfsburg (APA/AFP) - Der mit den Folgen des Abgasskandals kämpfende Volkswagen-Konzern will über die Nichtbesetzung freiwerdender Stellen Personal abbauen. Wenn Arbeitsplätze frei würden, etwa durch den Pensionsantritt von Mitarbeitern, sollten sie möglichst nicht wieder besetzt werden, sagte Personalvorstand Karlheinz Blessing dem „Handelsblatt“ vom Dienstag.

Wie umfangreich der Personalabbau ausfallen soll, wollte er nicht sagen: „Jede Zahl wäre spekulativ.“

Betriebsbedingte Kündigungen lehnte Blessing ab. „Ich habe in meinem Leben noch nie betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Darauf bin ich stolz, und ich möchte das weiterhin so handhaben“, sagte er dem „Handelsblatt“. Das sei auch die allgemeine Haltung im Konzern. Sollten über die Nichtbesetzung freier Stellen hinaus weitere Reduzierungen nötig werden, „haben wir gute Erfahrungen mit zurückhaltenden Einstellungen, Qualifizierungsmaßnahmen und Altersteilzeitangeboten gemacht“.

Blessing hatte seinen Job zum Jahreswechsel angetreten und damit nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei VW im September 2015. In einem Interview bezeichnete er seine Position bei Volkswagen kurz vor Amtsantritt als „Super-Herausforderung“.

Der Konzern hatte vor knapp einem Jahr zugeben müssen, dass in Millionen Dieselfahrzeuge weltweit über Jahre eine verbotene Software eingebaut wurde, die den Abgasausstoß bei Labortests drückt. Das Bekanntwerden des Skandals stürzte Volkswagen in eine tiefe Krise. Für das vergangene Jahr verbuchte der Konzern einen Rekordverlust von knapp 1,6 Mrd. Euro. Weltweit drohen hohe Strafzahlungen, hinzu kommen die Kosten für Rückrufe und Reparaturen.

~ ISIN DE0007664039 WEB http://www.volkswagenag.com ~ APA084 2016-09-13/09:20