BP-Wahl - Italienische Pressestimmen: „Operettenwahlen in Österreich“

Wien (APA) - Die Entscheidung, die Stichwahl der Bundespräsidentwahl auf den 4. Dezember zu verschieben, wurde am Dienstag von italienischen...

Wien (APA) - Die Entscheidung, die Stichwahl der Bundespräsidentwahl auf den 4. Dezember zu verschieben, wurde am Dienstag von italienischen Zeitungen kommentiert:

„La Repubblica“ (Rom):

„Die Seifenoper der österreichischen Präsidentschaftswahl wird um ein Kapitel reicher. Jetzt wird man weitere zweieinhalb Monate warten müssen, um zu begreifen, ob die populistische Rechte eine weitere Fahne im Herzen Europas hissen wird.“

„Sole 24 Ore“ (Mailand):

„Nicht einmal Franz Kafka hätte Besseres erfinden können, doch man weiß, dass die Realität der aktuellen europäischen Politik nach dem Brexit die wildeste Fantasie übertrifft. Zwei Millionen Euro kostet die Verschiebung der Präsidentschaftswahl, Geld, das man in diesen Zeiten für die Bewältigung anderer Notstände besser hätte ausgeben können (...) Kaiser Franz Joseph wird sich in der Gruft umdrehen, während viele Kommentatoren eine Verzögerungsstrategien wittern, um den beiden in Wien regierenden Parteien eine Wahlblamage zu ersparen.“

„Il Giornale“ (Mailand):

„Operettenwahlen in Österreich: Ein neues Kapitel in der endlosen Saga der österreichischen Präsidentschaftswahlen. Die Wahlkampagne, die in die Endphase gelangt war, muss jetzt wieder aufs Neue beginnen (...). Hofer scheint von der internationalen Politik-Konjunktur und von den fundamentalistischen Anschlägen zu profitieren. Der Mann der extremen Rechten hat bei seiner Kampagne auf mehr Sicherheit und weniger Einwanderung gesetzt, während das Thema der Schließung der österreichischen Grenzen weiterhin aktuell bleibt. Nicht einmal die Wahlverzögerung scheint ihm zu schaden. Hofer studiert bereits seine Rolle als Präsident.“

~ WEB http://www.verfassungsgerichtshof.at

http://www.fpoe.at ~ APA101 2016-09-13/09:45