Paralympics: Handbiker-Trio und Schwimmer Onea jagen Medaillen nach
Rio de Janeiro (APA) - Die Trauben hängen hoch für das ÖPC-Team in Rio. Ab Mittwoch gibt es die nächsten Chancen auf Edelmetall, wenn die dr...
Rio de Janeiro (APA) - Die Trauben hängen hoch für das ÖPC-Team in Rio. Ab Mittwoch gibt es die nächsten Chancen auf Edelmetall, wenn die drei Handbiker Wolfgang Schattauer, Walter Ablinger und Thomas Frühwirth im Zeitfahren antreten und Andreas Onea im Schwimmen seine Lieblingsdisziplin 100 m Brust absolviert.
Zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer pro Jahr legen die Handbiker im Training zurück. Die Sportler haben mit ihren mehr als 10.000 Euro teuren Carbonbikes sogar im Windkanal getestet, um die beste Liegeposition zu finden.
Die Strecke für das Straßenrennen in Rio am Donnerstag ist sehr flach. Das kommt Wolfgang Schattauer, der den höchsten Grad einer Querschnittlähmung aus dem ÖPC-Trio aufweist, entgegen.
Frühwirth und Ablinger sind Ausdauertypen und wollen daher eine Sprintentscheidung möglichst vermeiden. Ablinger war auf einem hügeligen Kurs in London 2012 Sieger im Straßenrennen und Zweiter im Zeitfahren.
Er wolle den Menschen zeigen, dass man auch nach Schicksalschlägen erfolgreich sein kann, erklärte der 47-jährige Oberösterreicher. Der Zimmermann war 1999 auf einer Baustelle vom Dach gestürzt. „Ich würde alle meine Siege eintauschen, wenn damit alles so wäre wie früher“, sagte der dreifache Familienvater den „Oberösterreichischen Nachrichten“.
Frühwirth liebt Herausforderungen und hat sich daher als erfolgreicher Extrem-Triathlon-Athlet ((Weltmeister und Weltrekordler im Ironman und Halb-Ironman) auf den Handbike-Sport und die Paralympics-Teilnahme verlegt. „Paracycling ist ein echter Leistungssport“, erklärte der 35-Jährige Steirer. Die Franzosen seien etwa in das Cofidis-Straßenrennteam integriert und genießen alle Vorteile.
Debütant Frühwirth setzt in Rio auf das Zeitfahren, denn der Kurs im Straßenrennen sei eines Großereignisses unwürdig. „Das Zeitfahren ist für mich das Zuckerl, da habe ich die besten Chancen“, sagte Frühwirth der APA.
Onea absolviert mit 24 Jahren schon seine dritten Paralympics. „Seit dem vierten Platz von London habe ich alles auf Rio ausgelegt“, sagte der Niederösterreicher. Über 100 m Delfin hat er schon persönliche Bestzeit erzielt.
Das wird auch über diese Brust-Distanz nötig sein, soll es wie bei der vergangenen WM mit einer Medaille klappen. „Der Topfavorit ist am Sonntag über 200 m Lagen Weltrekord geschwommen“, erzählte Onea. Das Niveau sein enorm gestiegen.
Dank der Unterstützung durch das Projekt Rio habe er mehr Wettkämpfe und Trainingslager als bisher absolviert. „Mit den Besten zu trainieren, das war am wichtigsten“, betonte Onea.