Morgen startet in Matrei der Ausverkauf
Der Gemeinderat berät am Donnerstag über Verkäufe von Grund, Gebäuden und Holz. Geld muss fließen, bevor das Ultimatum des Landes abläuft.
Von Catharina Oblasser
Matrei i. O. –Die Tiroler Gemeindeaufsicht hat Matrei schon mehrfach die Rute ins Fenster gestellt: Die Finanzen müssen saniert, die Schulden abgetragen und die überzogenen Girokonten abgedeckt werden. Am Freitag, den 16. September, läuft das Ultimatum für ein Sanierungskonzept ab. Bis dahin muss der Matreier Bürgermeister Andreas Köll (ÖVP) ein nachvollziehbares Abdeckungskonzept vorlegen.
Am Tag vorher, nämlich am Donnerstag, tagt der Gemeinderat. Auf der Tagesordnung stehen Verkäufe von Grund, Gebäuden und auch von Holz. Für alle Angebote gibt es – nach Ausschreibungen – einheimische Interessenten. So soll eine große Parkplatzfläche beim Tauernstadion an den Mann gebracht werden. Die Parkplätze befinden sich neben der Talstation der Goldried-Bergbahnen, die dem Zillertaler Unternehmer Heinz Schultz gehören.
Zum Verkauf steht auch das Tauernstadion – das allerdings nicht der Gemeinde, sondern einer Leasingfirma gehört – sowie rund 20.000 Quadratmeter angrenzender Grund. Weiters bietet die Gemeinde die Fläche des 6650 Quadratmeter großen Heliports zum Verkauf an. Roy Knaus, der den Heli-Stützpunkt betreibt, hat bis dato nur einen Baurechtsvertrag, nun könnte er Eigentümer werden. Das träfe sich gut, denn auf der Tagesordnung steht am Donnerstag auch eine Umwidmung: von „Hubschrauberlandeplatz mit eingeschränkter Nutzung für Notflüge und Katastrophenvermeidung“ hin zu „Hubschrauberlandeplatz mit Hangar“ und „Sonderfläche Arztpraxis und Notarztstützpunkt“. Somit entstünde ein vollwertiges Rettungszentrum. Passend dazu findet sich unter Punkt 8b der Tagesordnung der Abschluss eines Vertrages mit Roy Knaus über den möglichen Verkauf der Baurechtsliegenschaft.
Weiterer Posten auf der Liste ist die ehemalige Volksschule im Ortsteil Zedlach. Zu guter Letzt stimmen die Mandatare am Donnerstag auch über Holzverkäufe aus dem Donatwald ab. Weitere Einnahmen sollen demnächst aus zwei Gemeindeguts-Agrargemeinschaften fließen.
Die Bieter für die jeweiligen Verkäufe werden erst in der Sitzung bekannt gegeben. Bürgermeister Andreas Köll sagt dazu nur: „Ich will dem Gemeinderat nicht vorgreifen.“ Allerdings verfügt Köll mit acht von 15 Sitzen über die Mehrheit und kann somit alles durchsetzen, was der Gemeinde Geld bringt.