Einmonatiges Demonstrationsverbot in Simbabwes Hauptstadt verhängt
Harare (APA/AFP) - Nach Protesten von Regierungsgegnern in Simbabwe hat die Polizei ein einmonatiges Demonstrationsverbot in der Hauptstadt ...
Harare (APA/AFP) - Nach Protesten von Regierungsgegnern in Simbabwe hat die Polizei ein einmonatiges Demonstrationsverbot in der Hauptstadt Harare verhängt. Die Maßnahme gelte von Freitag an, erklärte Harares Polizeichef Newbert Saunyama am Dienstag in der staatlichen Zeitung „Herald“.
Angesichts der Protestwelle gegen Staatschef Robert Mugabe hatten die Behörden bereits zuvor versucht, sämtliche Demonstrationen in der Hauptstadt für 14 Tage zu unterbinden. Doch die Justiz kassierte das Verbot in der vergangenen Woche.
Ein Oppositionsbündnis hatte kurz vor Bekanntgabe des jüngsten Verbots für Samstag zu neuen Protesten aufgerufen. Nach der Entscheidung der Polizei kündigten die Regierungsgegner an, die „illegale“ Maßnahme vor Gericht anzufechten. „Dies sind die letzten Zuckungen eines sterbenden Regimes“, sagte ein Sprecher der Oppositionspartei MDC.
Der 92-jährige Langzeit-Machthaber Mugabe will 2018 erneut für die Präsidentschaft kandidieren, seine Gegner fordern ihn jedoch zum Abtritt auf und verlangen eine Wahlrechtsreform. Mugabe hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Mugabes Kritiker machen ihn für die schwere Wirtschaftskrise verantwortlich, unter der das südafrikanische Land seit Beginn des neuen Jahrtausends leidet.