UEFA-Präsidentenwahl

UEFA-Präsidentenwahl: ÖFB legte sich vor vorerst nicht fest

Die beiden Kandidaten zur UEFA-Präsidentenwahl: Aleksander Ceferin (l.) und Michael van Praag.
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ÖFB-Präsident Windtner will abschließende Gespräche mit den Kandidaten führen. Ceferin gilt als Favorit auf die Platini-Nachfolge.

Wien – Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat sich einen Tag vor der Wahl des neuen Präsidenten der Europäischen Fußball-Union bei seiner Wahlentscheidung vorerst bedeckt gehalten. Im Rennen zwischen dem Niederländer Michael van Praag und dem Slowenen Aleksander Ceferin will ÖFB-Präsident Leo Windtner noch mit beiden Kandidaten Gespräche führen, wie der ÖFB Dienstagvormittag bekannt gab.

Das ÖFB-Präsidium habe in seiner Sitzung am vergangenen Freitag keine zwingende Wahlempfehlung vorgegeben. Im Rahmen des UEFA-Kongresses in Athen will die rot-weiß-rote Delegation demnach final abklären, inwiefern die Interessen des ÖFB von den beiden Kandidaten für die Nachfolge von Michel Platini vertreten werden.

„Dabei soll eine Klarstellung erfolgen, welche Haltung die beiden Kandidaten jeweils zur Reform bzw. weiteren Entwicklung der Champions League haben und wie sie sich die Unterstützung der kleineren und mittleren Nationalverbände durch die UEFA in Zukunft vorstellen“, hieß es in einer ÖFB-Aussendung. Von den beiden Bewerbern gilt Ceferin als Kandidat der „kleinen Nationen“.

Der slowenische Rechtsanwalt gilt als Favorit auf den Posten. Neben Deutschland, Frankreich, Irland und Portugal haben sich auch weite Teile Osteuropas für den 48-jährigen Ceferin ausgesprochen. Außenseiter Van Praag (68 Jahre) hielt Dienstagmittag bei vier öffentlichen Stimmzusagen von England, Belgien, Island und seinem Heimatverband.

Bei der Wahl am Mittwoch haben alle 55 Mitgliedsverbände der UEFA eine Stimme, der Deutsche Fußball-Bund als größter Verband genau wie das jüngste Mitglied Kosovo. Da nur zwei Kandidaten zur Wahl stehen, ist das System einfach: Wer im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen hat, gewinnt. Sollte die Anzahl der Enthaltungen eine absolute Mehrheit verhindern, geht es in einen zweiten Wahlgang, in welchem die einfache Mehrheit genügt.

Bei einem möglichen Patt folgen ein zweiter und falls nötig ein dritter Wahlgang. Steht es auch dann noch unentschieden, entscheidet das Los. Abgestimmt wird geheim, sofern der Kongress nicht ein offenes Votum fordert. (APA)

Die beiden Kandidaten zur UEFA-Präsidentenwahl

Die wichtigsten Daten und Stationen von Aleksander Ceferin:

Geburtsdatum: 13. Oktober 1967 in Ljubljana (48 Jahre)

Wahlmotto: Creating the Perfect Balance (Die perfekte Balance schaffen)

Beruf: Rechtsanwalt, Vorsitzender der familieneigenen Kanzlei

Karriere im Fußball (Auszüge): seit 2011 slowenischer Verbandspräsident, Vize-Chef der UEFA-Rechtskommission, Mitglied der FIFA-Disziplinarkommission

Die wichtigsten Daten und Stationen von Michael van Praag:

Geburtsdatum: 28. September 1947 in Amsterdam (68 Jahre)

Wahlmotto: Building Bridges (Brücken bauen)

Beruf: ehemaliger Manager und Besitzer einer Duty-Free-Einzelhandelskette, Aufsichtsratsvorsitzender von O'Neill Europe

Karriere im Fußball (Auszüge): 1963-1979 Schiedsrichter, 1989-2003 Vorstandschef von Ajax Amsterdam, 2003-2008 Vorsitzender des Aufsichtsrats der niederländischen Eredivisie, seit 2008 Präsident des niederländischen Verbands, seit 2009 Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees