Eishockey: Überblick über die österreichischen EBEL-Clubs

Wien (APA) - Ein Überblick über die österreichischen Vereine in der Erste Bank Eishockey Liga vor dem Saisonstart am Donnerstag:...

Wien (APA) - Ein Überblick über die österreichischen Vereine in der Erste Bank Eishockey Liga vor dem Saisonstart am Donnerstag:

Red Bull Salzburg (Saison 2015/16: ÖEHV- und EBEL-Meister; Trainer: Greg Poss/USA/neu): Die vergangene Saison endete für die Salzburger mit dem EBEL-Titelgewinn imposant - ähnlich liest sich auch der diesjährige Kader. Zwar zog es die Nationalspieler Dominique Heinrich und Konstantin Komarek nach Schweden und Legionäre wie Brian Fahey, Ben Walter oder Brett Sterling wanderten ab. Doch die Abgänge kompensierten die „Bulls“ mit den Teamspielern Bernhard Starkbaum (Tor), Raphael Herburger, Nordamerika-Rückkehrer Thomas Raffl sowie erfahrenen Legionären hervorragend. Der Kader ist der älteste der Liga, die Zielsetzung ist auch unter Neo-Trainer Greg Poss klar: Am Schluss soll der erste Titel-Hattrick der EBEL-Geschichte zu Buche stehen. Der Saisonstart ist geglückt, als einziger österreichischer Vertreter hat Salzburg sich in der Champions Hockey League für die Runde der letzten 32 qualifiziert.

Black Wings Linz (2015/16: ÖEHV-Vize-Meister, EBEL-3.; Trainer Rob Daum/CAN, seit 2011): Die Linzer haben unter Langzeit-Trainer Rob Daum in der Vorsaison zum vierten Mal hintereinander das Halbfinale erreicht. Für den großen Wurf - wie zuletzt 2011/12 - reichte es trotz Dominanz im Grunddurchgang wieder nicht. Torschützenkönig Andrew Kozek ging, Publikumsliebling Brian Lebler kehrte zurück. In der CHL schieden die Oberösterreicher bereits in der Gruppenphase aus. Lieber später in Form kommen, als (wieder) zu früh, könnte Daums Credo für diese Saison sein.

VSV (2015/16: EBEL-4.; Trainer: Greg Holst/CAN-AUT/2015): Austro-Kanadier Greg Holst übernahm die Villacher im November und führte die Adler bis ins Halbfinale. Die Kärntner schwanken seit Jahren zwischen Viertel- und Halbfinale, nach dem Gesetz der Serie müsste in der kommenden Saison wieder im Viertelfinale Schluss sein. Dass es auch nach den Abgängen von Topgoalie Jean-Philippe Lamoureux (zu Vienna Capitals) und der Ausmusterung von Urgestein Gerhard Unterluggauer nicht dazu kommt, dafür sollen unter anderem sieben neue Legionäre sorgen.

Vienna Capitals (2015/16: 5.; Trainer Serge Aubin/CAN/neu): Die Vienna Capitals gehen mit einem neuen Gesicht in die neue Spielzeit. Nach der enttäuschenden Saison mit dem frühen Aus im Viertelfinale holten die Wiener mit Serge Aubin einen neuen Trainer und acht neue Legionäre als Ersatz für acht Abgänge ausländischer Profis. Stolz ist man bei den Caps, dass zwölf Wiener Spieler im Kader sind, darunter acht Eigenbauspieler. Der Transfercoup ist den Wienern aber auf der Torhüterposition mit Jean-Philippe Lamoureux (bisher VSV) gelungen. Die Zielsetzungen sind beim Meister von 2005 bewusst vorsichtiger formuliert. Trainer Aubin gab das Erreichen des Play-offs als erstes Ziel aus. In der CHL kam für die Wiener trotz zweier Siege zu Beginn nach der Gruppenphase das Out.

Dornbirner EC (2015/16: 7.; Trainer Dave MacQueen/CAN/2012): Der Dornbirner EC blickt einer ungewissen Saison entgegen. Die Vorbereitung war von Verletzungen durchzogen, essenzielle Spielsituationen wie Powerplay und Unterzahl konnten lange Zeit nicht mit den vorgesehenen Spielern trainiert werden. „Die Wahrheit ist, dass wir nicht wirklich wissen, wo wir stehen“, sagt daher Trainer Dave MacQueen, der auch heuer wie in jedem Jahr seit dem Aufstieg an der Bande steht. Der neuerliche Einzug ins Play-off ist in Vorarlberg logischerweise das erklärte Ziel, aber trotz 13 Legionären kein Muss.

KAC (2015/16: 8.; Trainer Mike Pellegrims/BEL/neu): Rekordmeister KAC hat nach dem Viertelfinal-Out gegen den späteren Meister Salzburg das Team neuerlich umgebaut. Mit neuem Trainer (Mike Pellegrims), neuem Sportdirektor (Dieter Kalt jun.), neuem Goalie (Tomas Duba), neuem Kapitän (Manuel Geier) und einer an vielen Positionen veränderten Mannschaft müssen sich die Klagenfurter wohl auf eine Übergangssaison einstellen. Positiv: Mit derzeit nur vier Legionären im Sturm bekennt sich der KAC als eine der wenigen Mannschaften in der Liga freiwillig zum „österreichischen Weg“. Zudem stellen die Rotjacken in der neu gegründeten Alps-Hockey-League (2. Liga) ein Farmteam, das junge Talente auf den großen Sprung vom Nachwuchshockey in die EBEL vorbereiten soll.

HC Innsbruck (Saison 2015/16: 9.; Trainer Rob Pallin/USA/neu): Die Tiroler haben sich seit dem (Wieder-)Aufstieg 2012 konsolidiert, eine Play-off-Teilnahme schaute aber noch nicht heraus. Das soll sich heuer nach einer hervorragenden Vorbereitung mit sieben Siegen aus acht Spielen ändern. Unter dem früheren Fehervar-Trainer Rob Pallin bissen die Haie unter anderem gegen DEL-Club Straubing neun Mal zu (9:3). Die wichtigeren Erkenntnisse zogen die Innsbrucker aber aus dem 0:5 gegen Bietigheim. „Ich glaube an das Prinzip harter Arbeit. Dann kommen auch die Resultate“, gibt Coach Pallin die Marschroute vor.

Graz 99ers (2015/16: 11.; Trainer Ivo Jan/SLO/2015): Die Grazer wollen den Schwung der rundum erneuerten Merkur Eisarena (vulgo „Bunker“) mitnehmen und nach der letztjährigen Katastrophen-Saison erstmals seit 2012/13 ins Play-off einziehen. „Feuerwehrmann“ Ivo Jan wurde als Trainer behalten und konnte erstmals den Kader nach seinen Wünschen justieren. Er holte mit Oliver Setzinger einen Ex-Teamspieler und Führungsspieler, der die 16 weiteren Österreicher im Kader als Kapitän anführen soll. Zudem versuchen es die Steirer mit lokaler Verbundenheit: Zehn Cracks, die das Eishockey in der Murstadt erlernt haben, stehen im Roster. Sie sollen mit dem Trikot-Schriftzug „I bin a Grazer“ auch am Eis auf den ersten Blick als solche erkannt werden.

(Grafik 1025-16, Format 88 x 184 mm)