Einzigartig dank Überbiss: Kolumba-Museum Köln feiert das Individuum
Köln (APA/dpa) - Der erste hat herunterhängende Mundwinkel wie Angela Merkel, der zweite einen Überbiss, der dritte träumt vor sich hin, und...
Köln (APA/dpa) - Der erste hat herunterhängende Mundwinkel wie Angela Merkel, der zweite einen Überbiss, der dritte träumt vor sich hin, und der vierte mit seinem buschigen Schnauzer kommt ein wenig mürrisch rüber. „Die Vier Gekrönten“ zierten einmal das Grabmal des Kölner Dombaumeisters Nikolaus von Bueren.
Sie waren damals, im 15. Jahrhundert, ein denkbar progressives Kunstwerk, denn alle vier wurden als unverwechselbare Persönlichkeiten dargestellt. Das war etwas Neues, denn im Mittelalter hatten Gesichter keine individuellen Züge, sondern entsprachen bestimmten Vorstellungen etwa vom Idealgesicht. Damit ist die frisch restaurierte Figurengruppe „Die Vier Gekrönten“ der ideale Aufhänger für die neue Jahresausstellung des Kölner Kolumba-Museums mit dem Titel „Über das Individuum“.
Das mehrfach preisgekrönte Kunstmuseum des Erzbistums Köln ist dafür bekannt, seinen hochklassigen Bestand an alter Sakralkunst auf anregende Weise mit moderner Kunst zu kombinieren. So ist es auch dieses Mal, die Ausstellung vereint Werke vom 6. bis zum 21. Jahrhundert, darunter Roboter, Andachtsbildchen und Video-Installationen. Der beeindruckendste Raum in dem von Peter Zumthor entworfenen Museumsbau zeigt 25 raffiniert ausgeleuchtete Figuren, die einst ein Portal des Kölner Doms schmückten, mittlerweile aber durch Kopien ersetzt wurden.
(S E R V I C E - www.kolumba.com/)