IWF-Chefin „tief besorgt“ über Kritik von Politikern an Freihandel

Washington/Toronto (APA/AFP) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sorgt sich um die Kritik vieler Politi...

Washington/Toronto (APA/AFP) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sorgt sich um die Kritik vieler Politiker am Freihandel. Es gebe das „steigende Risiko“ von Politikern im Wahlkampf, die versprächen, mit Strafzöllen oder ähnlichen Handelshemmnissen gegen ausländische Handelspartner vorzugehen, heißt es in einer Rede Lagardes, die sie am Dienstag in Toronto halten sollte.

Darüber sei sie „tief besorgt“. Sie plädierte stattdessen dafür, die Vorteile des Freihandels herauszustreichen. Freier Handel führe zu wettbewerbsfähigeren Industrien, mehr Innovationen und niedrigeren Preisen für Verbraucher. Namen von Politikern nannte Lagarde nicht in ihrer Rede.

Der Freihandel ist derzeit im Präsidentschaftswahlkampf in den USA ein Thema: Der republikanische Kandidat Donald Trump macht Freihandelsverträge verantwortlich für den Niedergang der US-Industrie und den massiven Verlust von Arbeitsplätzen. Er will das NAFTA-Abkommen mit Kanada und Mexiko neuverhandeln und eventuell sogar annullieren.

Seine Konkurrentin Hillary Clinton befürwortet ebenfalls eine Neuverhandlung des NAFTA-Abkommens, und wie Trump lehnt sie das mit elf Staaten aus dem pazifischen Raum ausgehandelte TPP-Abkommen ab.

Dem transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP droht das Scheitern; Großbritanniens Bürger stimmten mehrheitlich für ein Ausscheiden aus der Europäischen Union.

~ WEB http://www.imf.org ~ APA491 2016-09-13/18:23