Zeitung: Versuchter Polizeizugriff auf Cousin der Brüssel-Attentäter
Brüssel (APA/AFP) - Im Rahmen von „Terrorermittlungen“ hat die belgische Polizei offenbar versucht, einen Cousin der Brüssel-Attentäter Ibra...
Brüssel (APA/AFP) - Im Rahmen von „Terrorermittlungen“ hat die belgische Polizei offenbar versucht, einen Cousin der Brüssel-Attentäter Ibrahim und Khalik El Bakraoui festzunehmen. Wie die Zeitung „La Derniere Heure“ am Dienstag berichtete, waren an dem Einsatz in der Nacht zum Montag in Laeken „dutzende Polizisten“ beteiligt. Der Einsatz habe dem 32-jährigen Oussama Atar gegolten.
Die belgische Staatsanwaltschaft bestätigte den Einsatz als Teil von „Terrorermittlungen“, nannte aber keine Namen. Es sei niemand festgenommen worden, auch seien keine Waffen oder Sprengstoff gefunden worden, sagte eine Behördensprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Im Zusammenhang mit den Anschlägen von Brüssel, bei denen im März 32 Menschen getötet worden waren, fahnden die belgischen Behörden seit geraumer Zeit nach Atar, den sie als einen der „am meisten gesuchten“ Verdächtigen in Belgien und Europa bezeichneten. Der 32-Jährige ist ein Cousin der Brüder El Bakraoui. Diese und ein weiterer Angreifer hatten sich im März in Brüssel am Flughafen Zaventem sowie in einer U-Bahn-Station in die Luft gesprengt. Zu den Attentaten bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Atar ist ein Belgier mit marokkanischen Wurzeln. Er wurde 2005 im irakischen Ramadi festgenommen und wegen illegalen Grenzübertritts zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er war unter anderem in dem berüchtigten Gefängnis von Abu Ghraib in Haft. Nach seiner Freilassung begab er sich im September 2012 nach Belgien.
Der Einsatz in der Nacht zum Montag in Laeken bei Brüssel bezog sich laut „La Derniere Heure“ auf die Wohnungen der Schwester und der Mutter des Gesuchten. Beide waren im August bereits einmal vorübergehend festgenommen worden.