Orban fordert „Einwanderungspolitik der Selbstverteidigung“

Budapest (APA/dpa) - Drei Tage vor dem EU-Sondergipfel in Bratislava hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban eine europaweite „Ein...

Budapest (APA/dpa) - Drei Tage vor dem EU-Sondergipfel in Bratislava hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban eine europaweite „Einwanderungspolitik der Selbstverteidigung“ gefordert. Den Begriff habe der rechts-konservative Politiker im Gespräch mit dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk gebraucht, sagte Orbans Sprecher Bertalan Havasi der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI.

Nähere Einzelheiten teilte er nicht mit. Orban war am Dienstag in Budapest mit Tusk zusammengetroffen. Orban hatte zuletzt die EU-Spitzen scharf angegriffen und seine eigene Politik der Abschreckung als Lösung propagiert. Ungarn schottet seine Südgrenze mit Stacheldrahtzäunen gegen Flüchtlinge ab. Zugleich lehnt es beschlossene und eventuelle künftige EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern über die EU-Länder strikt ab.

Der polnische Ratspräsident reist dieser Tage durch mehrere europäische Hauptstädte, um vor dem Sondergipfel Meinungen einzuholen. Das informelle Treffen am Freitag findet ohne Großbritannien statt, das aus der EU austreten will. Die Staats- und Regierungschef der anderen 27 Mitgliedstaaten wollen darüber beraten, wie es nach dem geplanten Brexit weitergehen soll. Den Erwartungen zufolge wird aber auch die Flüchtlingspolitik der EU-Gremien und der einzelnen Mitgliedsstaaten zur Sprache kommen.