Korruptionsermittlungen gegen Familie von Guatemalas Präsident
Zwei enge Verwandte von Präsident Jimmy Morales stehen im Fokus der Ermittlungen. Ausgerechnet Morales, der bei Amtsantritt versprochen hatte, gegen die weitverbreitete Korruption vorzugehen.
Guatemala-Stadt – Guatemalas Behörden haben Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts gegen zwei enge Verwandte von Präsident Jimmy Morales eingeleitet. José Manuel Morales Marroquín, Sohn des Staatschefs, und Samuel Everardo Morales, Bruder des Präsidenten, hätten bereits ihre Aussagen gemacht, teilte die Internationale Kommission gegen Straffreiheit (Cicig) am Dienstag mit. Morales sagte in einer Fernsehansprache, er werde sich nicht in die Ermittlungen einmischen. Der ehemalige TV-Komiker hatte sein Amt mit dem Versprechen angetreten, die weit verbreitete Korruption in dem mittelamerikanischen Land zu bekämpfen.
Morales‘ Vorgänger Otto Pérez war im vergangenen Jahr über einen Korruptionsskandal gestolpert. Gemeinsam mit seiner Vizepräsidentin Roxana Baldetti soll er ein illegales Netzwerk geführt und Millionenbeträge im Zollwesen unterschlagen haben. In diesem und anderen Fällen wird gegen hochrangige Beamte und Politiker ermittelt, dutzende Verdächtige sitzen in Haft. Die Ermittlungen wurden vor allem von der UN-Behörde Cicig vorangetrieben. (dpa)