Kontroverse rund um Schulneubau in Hall
Die Idee der Liste „Für Hall“, das geplante Schulzentrum an einem anderen Standort zu bauen, stieß im Gemeinderat auf Ablehnung.
Hall –Ein Vorschlag von Stadtkämmerer Dieter Eichler bringt neue Dynamik in die Diskussion über den Schul- und Kindergartenstandort Hall. Die Grundidee: Statt die Volksschule Schönegg, wie bisher geplant, am bestehenden Standort neu zu errichten, könnte der Neubau auf einem Grund nördlich des Schönegger Sportplatzes erfolgen, den die Stadt heuer für die Sportplatzerweiterung erworben hat. Auch das neue Haller Kinderzentrum könnte dort – und nicht, wie bisher vorgesehen, im Stadtteil Untere Lend – entstehen. Zur Finanzierung könnte der Grund, auf dem derzeit noch die Doppelschule (NMS und VS) Schönegg steht, verwertet werden.
BM Eva Posch (VP) ortet eine „positive Stimmung“ gegenüber dieser neuen Idee, die es nun „genau zu prüfen“ gelte. So sei etwa mit dem Land zu klären, ob das – ja als Sportplatz angekaufte – Grundstück zum Teil auch für die Schul- und Kindergartenerrichtung verwendet werden könnte.
Die Oppositionsliste „Für Hall“ dachte den Vorschlag radikal weiter – und sorgte damit am Dienstagabend für Kontroversen im Gemeinderat. „Für Hall“ würde nun nämlich gerne neben Volksschule und Kindergarten auch das neue Haller Schulzentrum in Schönegg errichten. Geplant ist ja, die NMS Europa und Schönegg sowie das Sonderpädagogische Zentrum auf der „Schulwiese“ hinter dem Polytechnikum in der Thurnfeldgasse in einem Neubau zusammenzuführen.
„Für Hall“ – stets gegen diesen Standort und für eine Renovierung der Doppelschule – schlug nun vor, das Schulzentrum stattdessen auf dem derzeitigen Schönegger Sportgelände zu realisieren – und den Sportplatz im Norden neu zu bauen. Die „Schulwiese“, in „idealer Wohnlage“, solle dafür verkauft werden. Um diese „Jahrhundertchance“ zu prüfen, forderte „Für Hall“ auch, die Vergabe der örtlichen Bauaufsicht für das neue Schulzentrum noch zu vertagen.
Bei der VP löste dies nur Kopfschütteln aus – schließlich sind die Schulzentrums-Pläne weit fortgeschritten. „Bestehende Auftragnehmer einfach auf ein neues Grundstück zu übersiedeln, wäre weder rechtlich zulässig noch wirtschaftlich vertretbar“, meinte Posch. Auch sei man den Sprengelgemeinden verpflichtet. „Ein Großteil der Kosten für Architekten und Fachplaner wäre auszubezahlen, ein neuer Architektenwettbewerb erforderlich“, ergänzte Vize-BM Werner Nuding: „Rund 1,3 Mio. Euro wären vergeben.“ Die Idee von „Für Hall“ sei daher „unverantwortlich“.
Die Vergabe der Bauaufsicht wurde am Ende nicht vertagt – sie ging mit klarer Mehrheit an ein Haller Büro. (md)