„Wenn die Straßen nur breiter wären“
Der Tiroler Firmenlauf wuchs von anfänglich 357 auf 3500 Teilnehmer an. Am Samstag steigt die 15. Auflage.
Von Benjamin Kiechl
Innsbruck –„Die Idee kommt aus Amerika“, sagt Ivo Kaltschmid und erinnert sich mit einem breiten Grinser an die Anfänge zurück. 2002 konnte der Erfinder des Tiroler Firmenlaufs gerade einmal 357 Teilnehmer motivieren, sich die Laufschuhe zu schnüren. Und auch wenn er, frei nach dem American Dream, noch nicht vom Tellerwäscher zum Millionär geworden ist – der Firmenlauf wurde zu seinem Erfolgsprodukt.
Am Samstag, bei der 15. Auflage, werden sich vor dem Landestheater rund 3500 Starter versammeln. Und es könnten gut noch mehr sein, zumal das Event bereits Anfang August ausgebucht war. „Wenn man eine gewisse Größe erreicht hat, läuft die Veranstaltung fast von selbst“, setzt Kaltschmid auf Mundpropaganda. Und wer will schon gegenüber seinen Arbeitskollegen als Couch-Potatoe dastehen?
Für Tiroler Unternehmen passe der Firmenlauf gut ins Portfolio, erklärt Kaltschmid: Teamgeist, Mitarbeiter-Motivation und Zufriedenheit, Gesundheit in den Betrieben – für all diese Bereiche sei der Firmenlauf die beste Medizin. Die tirol kliniken würden diesmal die meisten Teilnehmer stellen (95 Teams, 285 Starter). Die Frauenquote steige stetig an und liege bei 45 Prozent.
Nur für einen kleinen Teil der Starter sei interessant, auf der 5,3 km langen Strecke durch die Innsbrucker Innenstadt Bestzeit zu laufen. „Wir sprechen nicht nur die klassischen Läufer an, sondern jeden, der sich bewegen kann“, sagt Kaltschmid. Die Zeit sei zwar nicht „vollkommen wurscht“, aber sie stehe nicht im Vordergrund.
250 kg Obst, 100 kg Gemüse und 1500 Liter Wasser – organisatorisch sei der Lauf jedenfalls eine Herausforderung. Heuer gibt man den Teams auch in der Dogana Unterschlupf. „Das werden wir leider auch brauchen, wenn das Wetter nicht mitspielt“, sagt Kaltschmid. Bereits am Freitag gibt es zur Einstimmung das All Mountain Film Festival (18 Uhr, Vorplatz Landestheater). Um Staus zu vermeiden, wurde die Strecke verändert. Engstellen ganz wegzubekommen, sei aber nicht möglich gewesen. „Wenn die Innsbrucker Straßen nur breiter wären“, moniert Kaltschmid leicht seufzend. Weil Tirol eben doch nicht Amerika ist...