Gesellschaft

Köll kauft und Matrei mietet Stadion zurück

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Kurios: Matreis Freizeitanlagenge-sellschaft, an der Andreas Köll be-teiligt ist, soll das Tauernstadion kau-fen, als Bürgermeister mietet er es.

Matrei i. O. –Tauernstadion, Parkplätze, etc. – in der Tauerngemeinde Matrei in Osttirol ist Verkauf angesagt. Schließlich will Bürgermeister Andreas Köll (VP) den angeschlagenen Gemeindehaushalt mit 21 Millionen Euro Schulden sanieren. Neben den Parkplätzen im Bereich der Talstation der Goldried-Bergbahnen soll auch das Tauernstadion veräußert werden. Die Sportanlage wurde 2006 um mehrere Millionen Euro errichtet. Der damals für die Finanzierung mit der VB-Real Estate Leasing Gamma GmbH abgeschlossene Baurechts- und Leasingvertrag sowie das Andienungsrecht werden vorzeitig aufgelöst und gleichzeitig die Sportanlage sowie das Kabinen- und Tribünengebäude mit dem Restaurant veräußert. Bis 9. September konnten die Angebote gelegt werden.

Wie gestern durchgesickert ist, dürfte die Matreier Freizeitanlagengesellschaft das Tauernstadion und das betreffende Grundstück um einen aushaftenden Leasing-Restwert von 1,5 Millionen Euro bzw. um eine Million Euro erwerben. Mit einer Beteiligung von 25 Prozent ist Andreas Köll einer von sieben Eigentümern der Gesellschaft.

Und wie geht es mit dem Stadion weiter: Ab 1. November soll es die Marktgemeinde um einen Mietzins von 148.000 Euro zurückmieten. Mit den Einnahmen aus dem Grundverkauf dürfte Matrei einen Teil der Schulden von mehr als einer Million Euro bei der Sozialabteilung des Landes begleichen. Mit den geplanten Transaktionen wird sich heute Abend der Gemeinderat befassen.

Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen zwei Umwidmungen von großen Grundstücken beiderseits der Lienzer Straße. Eines gehört einer Privatperson, das andere der katholischen Kirche. Die Flächen sollen von „Freiland“ bzw. „Mischgebiet“ in Handelsflächen umgewidmet werden. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung ist die Widmung als „Kundenfläche Lebensmittel: 600 Quadratmeter“ festgelegt.

In unmittelbarer Nähe zu diesen Grundstücken befinden sich bereits drei Supermärkte. Auf den umzuwidmenden Flächen sollen dem Vernehmen nach Diskonter zum Zug kommen, die es in Matrei noch nicht gibt. Ein Überangebot kann Bürgermeister Andreas Köll für diesen Fall nicht erkennen: Laut einer Studie würden 70 Prozent der Matreier und Matreierinnen in den Raum Lienz fahren, um bei Diskontern Lebensmittel zu kaufen. Dieser Kaufkraftabfluss würde dann eingedämmt. (pn, co)

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Catharina Oblasser

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