Prozess um versuchte Vergewaltigung in Korneuburg
Korneuburg (APA) - Ein 17-jähriger afghanischer Asylwerber soll, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, am 2. August im Bezirk Amstetten ein...
Korneuburg (APA) - Ein 17-jähriger afghanischer Asylwerber soll, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, am 2. August im Bezirk Amstetten eine Frau sexuell belästigt und eine weitere zu vergewaltigen versucht haben. Er musste sich dafür am Mittwoch (aufgrund seiner Unterkunft) am Landesgericht Korneuburg verantworten und bekannte sich nur der Belästigung schuldig.
Der Vorfall hatte sich auf einem Spazierweg einer Gemeinde im Mostviertel ereignet. Zwei befreundete junge Mütter hatten ihre Kinderwagen geschoben, als der junge Mann einer Frau im Vorbeigehen aufs Gesäß griff. Dann kehrte er laut Anklageschrift um, umschlang die andere von hinten mit beiden Armen und versuchte, ihr die Hose herunterzuziehen. Als sich die Angegriffene wehrte und ihre Freundin ihm auf den Kopf schlug, lief er davon, wurde aber kurz darauf im Zuge einer Fahndung von der Polizei gestellt.
Als Geburtsdatum nannte der Beschuldigte den 17. Juni 1999. Dazu merkte der Richter an, dass bisher im Akt der 1. Jänner zu finden war. Das sei falsch umgerechnet worden, meinte er via Dolmetscher. Ausweis habe er keinen. Seit Juli 2015 ist er in Österreich.
An jenem Sommertag fuhr er mit dem Zug in den Bezirk Amstetten, um einen Freund zu besuchen, sagte der Angeklagte. Als er ankam und ihn anrief, hob dieser am Telefon nicht ab, weshalb er sich zu Fuß auf den Weg machte.
Er könne sich nicht erklären, warum er das gemacht habe, beteuerte der Angeklagte. Er habe überhaupt kein Problem mit Frauen und sei eigentlich zurückgegangen, um sich für seinen unangebrachten Griff zu entschuldigen. Dass er die andere Frau umfasst habe, sei eine Lüge, erklärte der 17-Jährige. Für den Richter war es „undenkbar“, dass es beim Entgegenkommen „versehentlich“ - wie der junge Mann angegeben hatte - zu derartigen Berührungen kommen kann. Dass er dann mit Bewegungen einen Geschlechtsverkehr simulierte, bestritt der junge Mann ebenfalls.