Palästinenser kritisieren Israels kranken Ex-Präsident Peres
Ramallah (APA/dpa) - Der als Architekt der Friedensverträge geltende israelische Ex-Präsident Shimon Peres ist nach seiner Erkrankung von Ve...
Ramallah (APA/dpa) - Der als Architekt der Friedensverträge geltende israelische Ex-Präsident Shimon Peres ist nach seiner Erkrankung von Vertretern der Palästinenser überraschend scharf kritisiert worden. „Peres war einer der gefährlichsten israelischen Politiker“, sagte Bassam Salhi, führendes Mitglied der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, am Mittwoch.
Friedensnobelpreisträger Peres hatte am Dienstag einen schweren Schlaganfall erlitten. Seither liegt er auf der Intensivstation einer Klinik in der Nähe von Tel Aviv.
Peres habe Diplomatie genutzt, um die israelische „Expansionspolitik“ zu vertuschen, sagte Salhi. „Er war sehr geschickt darin, die Umsetzung der Osloer Verträge zu vermeiden, was die Besatzung hätte beenden können.“
Die Osloer Verträge galten als Meilenstein im Nahost-Friedensprozess. Am 13. September 1993 unterzeichneten Israel und die PLO in Washington eine Prinzipienerklärung. Es wurde vereinbart, eine palästinensische Selbstverwaltung zu bilden, die in Wirtschafts- und Sicherheitsfragen mit Israel kooperiert. Langfristiges Ziel war ein Palästinenserstaat.