Aus für Wiener Vergnügungssteuer - Unternehmer und Opposition erfreut
Wien (APA) - Das von Rot-Grün verkündete Aus für die Vergnügungssteuer in Wien ist am Mittwoch auf weitgehende Zustimmung gestoßen. Die Rath...
Wien (APA) - Das von Rot-Grün verkündete Aus für die Vergnügungssteuer in Wien ist am Mittwoch auf weitgehende Zustimmung gestoßen. Die Rathausopposition begrüßte den Schritt ebenso wie Wirtschaftskammer und Hotellerie. Wobei alle Seiten gleichzeitig betonten, dass es noch andere offene Baustellen gebe und insofern in Sachen Entlastung für Unternehmer noch Luft nach oben sei.
Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck freute sich über die Erfüllung einer „langjährigen“ Forderung: „Ein Erfolg der Interessenvertretung und eine Erleichterung für viele Wiener Gastronomen, Clubbetreiber und die Eventbranche.“ Weiter auf der Wunschliste stünden allerdings „überlebenswichtige Erleichterungen“ für Gastronomen und Cafetiers, merkte Ruck per Aussendung an.
NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Ornig nahm die Nachricht ebenfalls positiv auf - allerdings mit dem Nachsatz: „Aber es wäre schön gewesen, wenn es nicht so lange gedauert hätte.“ Und die Entlastung für Unternehmer müsse weitergehen. „Es gibt noch genug bleierne Bürokratie und starre Auflagen, die den Wirtschaftstreibenden dieser Stadt die Luft zum Atmen abschnüren. Das Ende der Vergnügungssteuer ist der erste Schritt, aber es gibt noch viele offene Baustellen.“, so der pinke Mandatar.
Für ÖVP-Landesparteichef Gernot Blümel ist die Abschaffung der Steuer „grundsätzlich ja erfreulich“. Gleichzeitig ortet er allerdings eine „Mogelpackung“. „Denn auf der anderen Seite werden die Tarife für die Schanigärten massiv erhöht“, ärgerte sich der Chef der Stadt-Schwarzen. Das habe mit Entlastung nichts zu tun, die Vergnügungssteuer kriege „mit diesen rot-grünen Taschenspielertricks“ nur ein anderes Mascherl.
„Vorbehaltlos“ begrüßt wird das Ende der Vergnügungssteuer hingegen von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Wobei man auch hier noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sehen will. „Übergeordnete Ziele müssen die Abschaffung aller Bagatellsteuern und eine zukunftsorientierte, liberalisierte Gewerbeordnung mit weitgehend gleichen Regeln für alle Anbieter sein“, deponierte ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.
In der Wiener Stadthalle, der größten Konzerthalle Österreichs, bewertet man den Schritt in Wien ebenfalls positiv. Stadthallen-Chef Wolfgang Fischer versicherte der APA, „sehr glücklich“ zu sein. Der Verzicht auf die Vergnügungssteuer sei auch ein Beitrag dazu, die internationale Wettbewerbsfähigkeit im Veranstaltungswesen zu erhöhen, meinte er.