Frankreichs Polizei nahm dritten jugendlichen Terrorverdächtigen fest

Paris (APA/AFP) - Die französische Polizei hat innerhalb einer Woche drei Jugendliche unter dem Verdacht der Planung von Anschlägen festgeno...

Paris (APA/AFP) - Die französische Polizei hat innerhalb einer Woche drei Jugendliche unter dem Verdacht der Planung von Anschlägen festgenommen. Nach der Festnahme eines 15-Jährigen am Samstag in Paris wurden am Mittwoch zwei weitere Festnahmen im Ballungsraum Paris bekannt. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen sollen die drei Verdächtigen Kontakt zu dem bekannten französischen Jihadisten Rachid Kassim gehabt haben.

Der erste 15-Jährige wurde bereits am Donnerstag vergangener Woche in Rueil-Malmaison westlich von Paris festgenommen. Wie am Mittwoch aus Justizkreisen verlautete, wurde der Gymnasiast am Samstag formell beschuldigt und in Untersuchungshaft genommen. Er war den Sicherheitsbehörden bekannt.

Am Montag wurde dann auch der 15-Jährige in Untersuchungshaft genommen, dessen Festnahme bereits am Samstag bekannt geworden war. Der Jugendliche, der zuvor bereits wegen einer islamistischen Radikalisierung unter Hausarrest gestellt worden war, soll über die verschlüsselte Nachrichten-App Telegram einen Anschlag mit einem Messer angekündigt haben.

Am Mittwoch wurde dann im Osten von Paris ein 14 oder 15 Jahre alter Junge festgenommen. Der im September 2001 geborene Jugendliche habe sich „für eine Terrortat angeboten“, sagten Ermittler der Nachrichtenagentur AFP. Wie die beiden anderen Jugendlichen soll er über Telegram zu Kassim in Kontakt gestanden haben.

Kassim, der sich vermutlich in Syrien aufhält, wird mit zwei islamistischen Anschlägen in Frankreich in Verbindung gebracht - mit der Ermordung eines Polizisten und seiner Lebensgefährtin am 13. Juni in der Gemeinde Magnanville bei Paris und mit der Ermordung eines Priesters am 26. Juli in Saint-Étienne-du-Rouvray bei Rouen. Er soll zu den Taten angestiftet oder sogar konkrete Anweisungen gegeben haben.

Der 29-Jährige, der in sozialen Netzwerken Propaganda für die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) betreibt, soll außerdem Kontakt mit den drei mutmaßlichen Islamistinnen gehabt haben, die vergangene Woche nach dem Fund eines mit Gasflaschen beladenen Autos festgenommen worden waren.

Frankreich ist seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge getroffen worden. Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten gilt im Land der Ausnahmezustand. Die Regierung warnt vor einer anhaltend hohen Terrorgefahr.

(NEU: Festnahme eines dritten Jugendlichen)