Bericht: Deutsche Regierung will Mittel für Aidsfonds aufstocken
München (APA/AFP) - Die deutsche Bundesregierung will einem Bericht zufolge ihre Einzahlungen in den Globalen Fonds gegen Aids, Tuberkulose ...
München (APA/AFP) - Die deutsche Bundesregierung will einem Bericht zufolge ihre Einzahlungen in den Globalen Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria (GFA) deutlich aufstocken. Er werde dem Bundestag vorschlagen, „einer Erhöhung von jetzt 630 Millionen Euro auf 800 Millionen Euro zuzustimmen“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem Brief von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) an den Direktor des in Genf ansässigen Fonds.
Deutschland wolle „die ausgezeichnete Zusammenarbeit weiter ausbauen“. Die Mittel sollten den Angaben zufolge zwischen 2017 und 2019 fließen. Für diesen Freitag hat der GFATM zu einer Geber-Konferenz nach Montreal geladen. Der Fonds arbeitet seit 2002 an der Bekämpfung der lebensbedrohlichen Krankheiten, im Jahr investiert er dafür nach eigenen Angaben rund 3,5 Milliarden Euro. Gespeist wird er zum größten Teil von Regierungen, aber auch von Firmen und privaten Stiftungen.
Aus den Mitteln hat der GFATM bisher neun Millionen Menschen eine Therapie ermöglicht, die den Ausbruch von Aids nach einer HIV-Infektion massiv hinauszögert. Weiteren 15,1 Millionen Menschen hat der Fonds nach eigenen Angaben eine Tuberkulose-Behandlung finanziert.
Entwicklungsorganisationen fordern schon länger mehr Engagement aus Deutschland. Zu Beginn der Woche hatten mehrere Prominente in einem offenen Brief an Bundesminister Müller mehr Mittel verlangt.
Bei der Opposition stieß die geplante Erhöhung auf Kritik. Die Grünen forderten eine noch deutlichere Aufstockung. „Bei Problemen dieser Größenordnung darf die Bundesregierung nicht sparen“, sagte der Grünen-Entwicklungspolitiker Uwe Kekeritz der „SZ“.