Allianz-Tochter Pimco wirft Ex-Fondsmanager Gross Arglist vor

New York (APA/Reuters) - Im millionenschweren Rechtsstreit mit dem ehemaligen Fondsmanager Bill Gross um Bonuszahlungen geht die Allianz -Tochter Pimco in die Offensive. Das US-Unternehmen beschuldigt den bekannten Anleihen-Investor, vertrauliche Daten zur Gratifikation an einen außenstehenden Kolumnisten weitergegeben zu haben, wie aus Gerichtsunterlagen vom Mittwoch hervorgeht. Zudem wirft Pimco Gross „Arglist“ vor.

Gross verweigere demnach die Herausgabe von Unterlagen, die die Fondsgesellschaft zur Abwehr seiner Millionen-Klage benötige.

Gross hatte die von ihm gegründete Fondsgesellschaft Pimco im vergangenen Jahr auf mindestens 200 Mio. Dollar (178,3 Mio. Euro) verklagt. Der 72-Jährige sieht sich selbst als Opfer einer „Intrige“ von Pimco-Managern, die ihm seinen Anteil an den Bonus-Zahlungen bei der Allianz-Tochter geneidet hätten. Pimco hatte sich im September 2014 nach einem öffentlichen Zerwürfnis abrupt von Gross getrennt. Gross hatte Pimco 1999 an die Allianz verkauft, aber weiter geführt. Seit seinem Ausstieg arbeitet er für die kleine Fondsgesellschaft Janus Capital.

Ein Gross-Anwalt sagte, die Anschuldigungen Pimcos hätten keine Grundlage. Gross führte jahrelang den einst größten Anleihenfonds der Welt, Pimco Total Return. Investoren hatten dort aber massiv Geld abgezogen, nachdem er sich mehrfach mit US-Staatspapieren verspekuliert hatte. Zudem gab es Kritik an seinem Führungsstil.

~ ISIN DE0008404005 WEB https://www.allianz.com/de/ ~ APA101 2016-09-15/09:47