OECD: „Bildung auf einen Blick“ auf einen Blick 2

Wien (APA) - KLASSENGRÖSSE: 2014 saßen in Österreich im Schnitt in der Volksschule 18 Kinder in einer Klasse (OECD: 21), nur in Estland, Let...

Wien (APA) - KLASSENGRÖSSE: 2014 saßen in Österreich im Schnitt in der Volksschule 18 Kinder in einer Klasse (OECD: 21), nur in Estland, Lettland und Luxemburg waren es noch weniger. Im Sekundarbereich I (AHS-Unterstufe, Hauptschule/Neue Mittelschule) lag die durchschnittliche Klassengröße bei 21 Schülern (OECD: 23), damit liegt Österreich im vorderen Mittelfeld. (D2.1)

LEHRERALTER: Österreich hat im OECD-Vergleich relativ alte Lehrer. Im Volksschulbereich sind in Österreich 37 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, in der OECD sind es 31 Prozent. Am höchsten fällt der Unterschied im Sekundarbereich I aus: In der AHS-Unterstufe bzw. Neuen Mittelschule sind in Österreich 48 Prozent der Lehrer mindestens 50 Jahre (OECD: 34 Prozent), an den Oberstufenschulen (Sekundarbereich II) kommt Österreich auf einen Anteil von 42 Prozent (OECD: 38 Prozent). Lehrer mit 60 Jahren oder darüber sind in Österreich - vermutlich wegen des geringeren faktischen Pensionsantrittsalters - dagegen eher selten: Der Anteil liegt ja nach Schultyp zwischen drei und fünf Prozent (OECD: sechs bis neun Prozent).

LEHRERGEHÄLTER: Pädagogen verdienen in Österreich zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt. Lag 2014 bei Volksschullehrern schon das Einstiegsgehalt mit rund 32.800 US-Dollar (kaufkraftbereinigt) pro Jahr über dem OECD-Schnitt (31.000), ist der Abstand beim Höchstgehalt mit rund 64.000 US-Dollar noch größer (OECD: 51.300). Ähnlich verhält es sich in der Sekundarstufe I (Ö: rund 34.300 Start-, rund 66.600 Endgehalt; OECD: 32.500 bzw. 53.600) und der AHS-Oberstufe (Ö: 36.000 bzw. 74.500 US-Dollar; OECD: 34.200 bzw. 56.200 US-Dollar). Im Vergleich zu anderen Akademikern stehen Lehrer in Österreich etwas schlechter da: So verdient ein Lehrer in der Volksschule 77 Prozent vom durchschnittlichen Akademiker-Gehalt, in der Sekundarstufe I sind es 86 und in der AHS-Oberstufe 94 Prozent (OECD: 81 bzw. 85 und 89 Prozent). (D3.1a, D3.2a)

NEETS: Der Anteil junger Menschen, die sich weder in Beschäftigung noch in Ausbildung befinden (NEET; Not in Education, Employment or Training), lag in Österreich 2015 mit 11,7 Prozent der 20- bis 24-Jährigen unter dem OECD-Mittelwert von 17 Prozent. (C5.2)

PRIVATE UNGSAUSGABEN: Der Anteil der privaten Ausgaben für Bildungseinrichtungen liegt in Österreich bei lediglich fünf Prozent (OECD: 16 Prozent). Dies ist vor allem auf den Hochschulsektor und das Fehlen von Studiengebühren zurückzuführen: 2013 betrug der Privatanteil im Tertiärbereich in Österreich fünf Prozent, in der OECD dagegen 30 Prozent. (B3.1b)

STUDIENANFÄNGERQUOTE: 2014 begannen in Österreich 70 Prozent eines Altersjahrgangs ein Hochschulstudium (OECD: 68 Prozent). Ohne internationale Studierende würde dieser Prozentsatz allerdings nur 57 Prozent betragen (OECD: 61 Prozent). Ein tertiäres Kurzprogramm (z.B. 4. und 5. BHS-Jahrgang) begannen dabei 35 Prozent eines Altersjahrgangs (OECD: 18 Prozent), ein Bachelor-Studium 41 Prozent (OECD: 59 Prozent), ein Masterstudium 28 Prozent (OECD: 23 Prozent) und ein Doktoratstudium 3,7 Prozent (OECD: 2,5 Prozent). (C3.1)

UNTERRICHTSZEIT - LEHRER: Volksschullehrer müssen in Österreich (779 Stunden pro Jahr) geringfügig länger unterrichten als im OECD-Schnitt (776 Stunden). Im Sekundarbereich I stehen dagegen die österreichischen Lehrer jährlich um 87 Stunden kürzer in der Klasse (Ö: 607, OECD: 694), in der AHS-Oberstufe sind es 55 Stunden (Ö: 589, OECD: 644). Die Zahl der Unterrichtstage liegt in Österreich mit 180 in allen Schulformen fast im OECD-Schnitt (Volksschule: 183, Sekundarstufe I: 181, AHS-Oberstufe: 180), die (allerdings nur für Pflichtschullehrer definierte) Jahresarbeitszeit indes darüber (Ö: 1.776; OECD: 1.585 für Volksschule, 1.609 für Sekundarstufe I). (D4.1, D4.2)

~ WEB http://www.oecd.org/ ~ APA222 2016-09-15/11:30