Merkel will Protestwähler nicht aufgeben

Berlin (APA/dpa) - Die Chefin der deutschen Christdemokraten, Bundeskanzlerin Angela Merkel, will zur rechtspopulistischen AfD abgewanderte ...

Berlin (APA/dpa) - Die Chefin der deutschen Christdemokraten, Bundeskanzlerin Angela Merkel, will zur rechtspopulistischen AfD abgewanderte Protestwähler wieder zurückgewinnen.

Bei einigen sei es im Augenblick schwer, sie mit Argumenten zu erreichen, sagte die Bundeskanzlerin im rbb-Inforadio (Donnerstag). „Und trotzdem müssen wir es immer und immer wieder versuchen. Weil ich glaube, dass wir Menschen, die jetzt Protest wählen, nicht aufgeben sollten.“ Dafür müssten auch Sorgen ernst genommen werden, dass die Flüchtlingszahlen wieder steigen könnten.

Die Politik müsse hierbei auf die Realität hinweisen, dass etwa beim sozialen Wohnungsbau oder der Kita-Förderung nichts gekürzt worden sei, sagte Merkel. Es müsse verhindert werden, dass Lügen verbreitet werden. Wenn die AfD nun bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern 20 Prozent bekommen habe, „dann ist das nicht schön, aber dann ist das noch nicht die Mehrheit der Bevölkerung“.

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist seit ihrer Gründung 2013 in 9 der 16 deutschen Länderparlamente eingezogen, an diesem Sonntag in Berlin dürfte das 10. hinzukommen. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern wurde sie mit Ergebnissen von jeweils über 20 Prozent zweitstärkste Partei. Nicht wenige AfD-Wähler wählten früher CDU, die Partei konnte aber auch sehr viele bisherige Nichtwähler für sich gewinnen.