EU-Kommission will Liste von Steueroasen bis Ende 2017 erstellen

Brüssel (APA) - Die EU-Kommission will bis Ende 2017 eine einheitliche europäische Liste von nicht-kooperativen Steueroasen erstellen. Die EU-Behörde legte am Freitag erste Schlüsselindikatoren für Drittländer vor. Die EU-Finanzminister sollen in den nächsten Monaten entscheiden, welche Länder genauer überprüft werden sollen, erklärte die EU-Kommission in Brüssel.

Eine gemeinsame EU-Liste werde „sehr viel mehr Gewicht haben als der derzeitige Fleckerlteppich nationaler Listen“, erklärte die EU-Kommission. Außerdem werde die EU-Liste aggressive Steuerplaner davon abhalten, Unterschiede zwischen den EU-Staaten auszunutzen. „Mit dieser Liste werden wir ein Mittel im Umgang mit Ländern in der Hand haben, die sich nicht an die Regeln halten“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici.

Im Rahmen einer Voruntersuchung wurden von der EU-Kommission alle Länder und Steuergebiete außerhalb der EU auf das Risiko der Begünstigung von Steuervermeidung analysiert. Dabei wurden Kriterien wie „wirtschaftliche Beziehungen zur EU“, „Finanztätigkeiten“ und „Stabilitätsfaktoren“ erfasst.

Anschließend sollen Steueroasen anhand weiterer Kriterien wie Transparenz oder Möglichkeiten für Steuervergünstigungen ermittelt werden. Das letzte Wort sollen auch hier die EU-Finanzminister haben, die über die gemeinsame Liste entscheiden. Die EU wolle dabei eng mit der OECD zusammenarbeiten und deren Transparenzstandards für Steuergebiete berücksichtigen, erklärte die EU-Kommission.

~ WEB http://www.oecd.org/ ~ APA254 2016-09-15/12:00