Abwasserenergie 2: Energieautarke Kläranlage als Ziel
Salzburg/Wien/Amstetten (APA) - Energie lässt sich nicht nur aus der Wärme des Abwassers ziehen. Weil Kläranlagen mit ihrem hohen Strombedar...
Salzburg/Wien/Amstetten (APA) - Energie lässt sich nicht nur aus der Wärme des Abwassers ziehen. Weil Kläranlagen mit ihrem hohen Strombedarf zu den größten kommunalen Energieverbrauchern zählen - sie sollen für rund ein Prozent des Stromverbrauchs in der jeweiligen Region verantwortlich sein -, lag ein Fokus des Projekts auf der Eigennutzung von Energie.
Dabei geht es primär um den energieautarken Betrieb von Kläranlagen, erst dann um die Abnahme von überschüssiger Energie. Eine entscheidende Rolle fällt hier dem Klärgas zu, welches in der Kläranlage unter Sauerstoffmangel und Wärmezufuhr durch die Faulung organischer Partikel entsteht und in Strom und Wärme umgewandelt werden kann.
Untersucht wurde auch die Faulung von Klärschlamm gemeinsam mit fester oder flüssiger Biomasse - der sogenannten Kofermentation. Das soll die im Faulturm entstehende Klärgasmenge erhöhen. Bereits heute werden in Tourismusorten von Kläranlagenbetreibern bei Hotels und Restaurants Speisereste und Speiseöle gesammelt und beigegeben.
Auch der Klärschlamm kann energetisch genutzt werden - er weist gut getrocknet einen guten Heizwert auf. Zugleich enthält er viele Metalle und organische Verbindungen. Wirtschaftlich interessant scheint dabei laut den Projektinitiatoren derzeit vor allem die Rückgewinnung von Phosphor zu sein. Zugleich könne Klärschlamm auch durch „Hydrothermale Carbonisierung“ verwertet werden - eine Umwandlung in Biokohle.
Zugleich beschäftigten sich die Projektpartner mit der Verbesserung der Energieeffizienz in Kläranlagen - etwa durch die Dämmung von Faultürmen, einer optimierten Belüftung oder einer effizienteren Klärschlammtrocknung. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, wie Kläranlagen als Flächen für Sonnen- und Windenergie genutzt werden können oder wie sich Überschussstrom verwerten lässt, etwa mit Power-to-Gas-Anlagen.
Das Projekt „Abwasserenergie“ wurde vom Klima- und Energiefonds gefördert und von der Österreichischen Energieagentur AEA gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur, der TU Graz, dem Austrian Institute of Technology, der Firma Ochsner Wärmepumpen und dem Schweizer Verein InfraWatt durchgeführt.