Musikverein: „Club 20“, Hausmusik und der „Glücksfall“ Neue Säle
Wien (APA) - Mit einem neuen „Club 20“ für junges Publikum, einem Vokalzyklus im Gläsernen, der zeigt „was mit der Stimme so alles möglich i...
Wien (APA) - Mit einem neuen „Club 20“ für junges Publikum, einem Vokalzyklus im Gläsernen, der zeigt „was mit der Stimme so alles möglich ist“ und einem Schwerpunkt auf Musikerfamilien startet der Musikverein in die neue Saison. „Die Neuen Säle sind nach wie vor ein Glücksfall für junge Interpreten und für ein anderes Programm“, so Intendant Thomas Angyan bei einem Pressegespräch heute, Donnerstag.
217 Konzerte stehen für die kommende Saison in den Neuen Sälen auf dem Programm, davon entfallen 140 auf Kinderkonzerte. 35 Zyklen sind programmiert, 44.327 Karten aufgelegt. Das Programmheft ist fertig, die Programme aber teilweise noch ein „work in progress“: das „flexible Programmieren“, zu dem auch das kurzfristige Verschieben von stark nachgefragten Abenden vom Metallenen in den Gläsernen Saal sowie die flexible Bestuhlung gehört, zählt zu den großen Vorteilen gegenüber den historischen Sälen. Die Eintrittspreise - maximal 30 Euro, 11 Euro für Studenten - bleiben unverändert.
Junges Publikum möchte man aber ins ganze Haus bekommen, auch in die ausverkauften Highlights im Großen Saal - und auch in die vorderen Sitzreihen. Dafür gibt es den am kommenden Dienstag (20.9.) startenden „Club 20“: Je 20 Karten pro Konzert werden für Clubmitglieder freigehalten. Diese müssen zwischen 14 und 29 Jahren sein, 20 Euro pro Jahr Mitgliedsbeitrag zahlen und erhalten dann die Möglichkeit, Karten in guten Kategorien für 20 Euro zu erwerben - im Brahmssaal oder den Neuen Sälen für nur 10 Euro. „Für die Finanzierung haben wir einen Spender, der uns den Differenzbetrag ersetzt“, zeigte sich Angyan begeistert. Bei den Ausfällen wird es immerhin um einen Betrag zwischen 200.000 und 500.000 Euro gehen.
Für junge Musiker stehen in den Neuen Sälen gleich mehrere Zyklen bereit, das beliebteste Format - neben den Kinderkonzerten - ist aber nach wie vor „Wort & Musik“. Die Reihe wartet heuer etwa mit Debüts von Ursula Strauss, Adele Neuhauser und Fritz Karl auf, Karl Markovics kehrt ebenso zurück wie Cornelius Obonya. Peter Matic ist künftig gar tagtäglich zu erleben: als „mahnende Stimme“ die ab nun vor Konzertbeginn an das Ausschalten des Handys erinnert. Sowie im April mit einem Proust-Programm, begleitet von Eduard Kutrowatz am Klavier und Christian Scholl an der Geige.
„Total.Vokal“ nennt sich ein neuer Stimmen-Zyklus, der sich von „sehr anderen“ Wienerliedern über einen Mix klassischer Musik und afrikanischer A-cappella-Gesang („MoZuluArt“) bis zum jungen Vokalensemble Lala erstreckt. Der heurige „Tasten.Lauf“ stellt mit Dorothy Khadem-Missagh, Saskia Giorgini, Anna Volovitch und Anita Pohl vier junge Pianistinnen vor, und der „Quartett.Impuls“-Zyklus präsentiert heuer das Goldmund Quartett, das Quatuor Van Kuijk, das Noga Quartett und das Giocoso String Quartet, jeweils mit Einführung samt Künstlergespräch.
Durch das gesamte Programm zieht sich die Idee der Künstler- bzw. Musikerfamilie: Von vielen familiär geprägten Quartette abgesehen, gestalten dabei prominente Familien wie die Stembergers und Schwertsiks oder die Eröds gemeinsame Hausmusikabende. Der Jubilar Ivan Eröd, der heuer seinen 80. Geburtstag feierte, wird von seiner Familie derzeit allerdings noch über Programmdetails im Dunkel gehalten, wie Angyan schmunzelnd berichtete - während immer neue Familienmitglieder „heimlich“ ihre Mitwirkung ankündigen.
(S E R V I C E- http://www.musikverein.at)