Riesige Skischaukel entsteht am Arlberg
Nach jahrelanger Planung werden die Ski-Ressorts Zürs/Lech und St. Anton miteinander verbunden. Dadurch entsteht das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs.
Wien –Für Skifans wird ein Traum wahr: Der seit Langem angedachte Zusammenschluss der Tiroler und Vorarlberger Skigebiete am Arlberg wird Realität. Ab kommendem Dezember schon sollen vier neue Bergbahnen die Skiräume St. Anton, St. Christoph, Stuben, Lech und Zürs miteinander verbinden, kündigten Vertreter der beiden Bahnen gestern an. Mit insgesamt 305 Pistenkilometern und 87 Liften und Bahnen entsteht dadurch das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs und das nach eigenen Angaben fünftgrößte Skigebiet der Welt.
Bisher werden die Gäste mit Bussen hin und her gefahren. „Die 120 Transferbusse, die im Winter täglich Urlauber von Rauz nach Zürs fahren, fallen somit weg“, erklärte Germana Nagler, stellvertretende Direktorin von Lech/Zürs Tourismus bei der Ankündigung in Wien. „Normale Linienbusse“ zwischen den Arlberger Orten fahren aber weiterhin.
Den gemeinsamen Skipass, den es bereits seit 35 Jahren gibt, werde es auch weiterhin geben, so Nagler. Kosten wird ein Tagesskipass 52 Euro. Das sei um einen Euro mehr als im Vorjahr, sagte Martin Ebster, Direktor vom Tourismusverband (TVB) St. Anton. Im Skipass ist auch Warth und Schröcken enthalten, denn seit etwa zwei Jahren sind die Skigebiete Lech und Warth miteinander verbunden. Das Skigebiet könnte aber sogar noch größer werden, wenn auch Kappl und der Arlberg über den Rendl zusammengehen. Doch die Skischaukel zwischen Rendl (St. Anton) und Dias-Alpe (Kappl) ist heftig umstritten. Zwar bekam die Liftverbindung einen positiven Bescheid im Umweltverträglichkeitsverfahren, der Österreichische und Deutsche Alpenverein und auch der Tiroler Landesumweltanwalt legten Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Das Verfahren läuft derzeit noch. Bei den Arlberger Bergbahnen rechnet man mit einem Baubeginn erst im Jahr 2019.
Zurück zum Zusammenschluss: Dieser kostete insgesamt 45 Millionen Euro und wurde von den Stubener und Zürser Bergbahnen getragen, sagte Ebster. „Es gab keine Steuer- oder Fördergelder“, fügte er hinzu. Auf die Frage, wie lange man wohl das größte Skigebiet in Österreich bleiben werde, sagte Ebster: „So lange man das größte Skigebiet ist, kann man das noch sagen. Und wenn nicht, dann Pech gehabt.“ Die vier neuen Bahnen (Flexenbahn, Trittkopfbahn I und II, Albonabahn II) wurden von Doppelmayer gebaut. Die 10er-Gondeln werden beheizt sein.
Die neue Lift-Ehe nutzt man auch, um eine Skirunde zu setzen – den „Run of Fame“, für den ein durchschnittlicher Skifahrer einen ganzen Tag benötigt. 65 Abfahrtskilometer und 18.000 Höhenmeter sind dabei zu bewältigen. (sas)