Großeinsatz in Steinach wegen Streit um Rechnung
Innsbruck – Etwa 25 Polizisten waren da, ebenso ein Verhandlungsteam und die Antiterror-Einheit Cobra: Der ungewöhnliche Auslöser für den Gr...
Innsbruck –Etwa 25 Polizisten waren da, ebenso ein Verhandlungsteam und die Antiterror-Einheit Cobra: Der ungewöhnliche Auslöser für den Großeinsatz vor der Polizeiinspektion in Steinach war am Mittwochabend ein Streit um eine Stromrechnung. Ein Streit, der zwischen einem syrischen Familienvater und dem Vermieter entbrannt war – der Flüchtling konnte sich einfach nicht vorstellen, in zwei Monaten Strom für mehrere hundert Euro verbraucht zu haben.
Da sich die beiden nicht einigen konnten, wandte sich der Syrer am Mittwochabend an die Steinacher Polizei. Zunächst erfolglos – die Beamten erklärten, sie seien für private Unstimmigkeiten nicht zuständig. „Der Mann ist dann gegangen und wenig später mit einem Messer zurückgekommen“, schildert Christoph Kirchmair, stv. Polizei-Bezirkskommandant und Leiter des Verhandlungsteams. Der Syrer drohte, sich etwas anzutun – der Großeinsatz war die Folge. „Wir konnten den Mann dann bald überzeugen, das Messer wegzulegen“, schildert Kirchmair: „Er war durchaus für vernünftige Argumente zugänglich.“ Der Chef-Verhandler betont, dass der Syrer (abgesehen von sich selbst) niemanden bedrohte.
Jedenfalls erreichte der zweifache Vater, der vor etwa einem Jahr mit seiner Familie in Tirol eingetroffen ist, was er wollte: Mehrere Institutionen prüfen jetzt, ob die Stromrechnung gerechtfertigt ist. In diesem Zusammenhang werden auch der Mietvertrag und der Stromzähler unter die Lupe genommen. (tom)