An Japans Küsten sterben ungewöhnlich viele Urzeitkrebse

Tokio (APA/AFP) - In Japan haben Umweltschützer wegen eines massenhaften Sterbens der uralten Art der Pfeilschwanzkrebse Alarm geschlagen. H...

Tokio (APA/AFP) - In Japan haben Umweltschützer wegen eines massenhaften Sterbens der uralten Art der Pfeilschwanzkrebse Alarm geschlagen. Hunderte der auch als „lebende Fossilien“ bekannten Krebse seien zuletzt an der Süd- und Westküste Japans tot aufgefunden worden, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung in Kitakyushu am Donnerstag.

Rund 500 der Krebse seien verendet, achtmal mehr als üblich, wie die Zeitung „Asahi Shimbun“ schrieb. Die Pfeilschwanzkrebse (Limulidae, auch Molukkenkrebse oder Hufeisenkrebse) leben an flachen Sandküsten tropischer Meere. An den Küste legen sie im Gezeitenbereich ihre Eier ab. Zwar sterben während dieser Phase regelmäßig einige der Gliederfüßer, doch diesmal sei die Zahl der gestorbenen Tiere ungewöhnlich hoch, sagte Kenji Sato von der Stadtverwaltung. Experten waren sich uneins über die Gründe - möglicherweise seien gestiegenen Wassertemperaturen, Parasiten oder eine Erkrankung die Ursache.

Pfeilschwanzkrebse sind in Japan als gefährdete Art geschützt. Sie sind rund 450 Millionen Jahre alt. Charakteristisch ist ihr blaues Blut, dessen Färbung auf Kupfer als Sauerstoff-Transportmittel zurückzuführen ist. Das Blut der bis zu 85 Zentimeter großen Krebse wird in der Medizin genutzt, um Keime in Impfstoffen, Infusionen und Geräten nachzuweisen. Es gerinnt, sobald es auf Krankheitserreger wie Coli-Bakterien oder Salmonellen trifft.