Bühne

„Männer müssen sich nicht schrecken“

© Theater Praesent

Mit „Menstruationshintergrund“ startet das Innsbrucker Theater praesent am Samstagabend in seine zehnte Spielzeit.

Innsbruck –Es sei vielsagend, dass man es noch immer als Besonderheit betonen muss, dass es mit dem theater prae­sent inzwischen – neben dem Staatstheater – in Innsbruck ein zweites von Frauen geführtes Theater gibt, erklärt Julia Kronenberg. Auch deshalb haben sie und die praesent-Co-Leiterin Theresa Waas diesen Umstand zum Anlass genommen, um zu Beginn der neuen Saison ein Zeichen zu setzen. Dieses Zeichen heißt „Menstruationshintergrund“ – und geht der Frage nach, was es heißt, eine Frau in einer Welt zu sein, in der Frank Stronach Frauen ungestraft als „Menschen wie wir“ bezeichnen darf.

Wobei Kronenberg und Waas (gemeinsam mit Alev Irmak) nicht nur auf der Bühne stehen werden, sondern die Textvorlage zusammen mit Regisseurin Elke Hartmann entwickelt haben. „Der Thementopf war offen, wir haben Interviews geführt, uns durch Bücher und Blogs gearbeitet und Skurriles, Ärgerliches und Erhebendes gefunden – und daraus ein Stück erarbeitet, das keine Anklage sein will, aber fraglos frech und geradeheraus ist. Aber eben auch ganz zart und poetisch“, erklärt Hartmann im Gespräch mit der TT. Noch wenige Tage vor der Premiere am Samstag, 20 Uhr, sei an der Fassung gebastelt worden – und „manche Entwicklung, die der Text genommen hat, hat mich wirklich überrascht“, sagt Waas. Und Kronenberg ergänzt: „Mitunter stellten wir fest: Tolles Material, aber was machen wir damit? – inzwischen wissen wir es. Ungefähr.“ Männer bräuchten vor dem „Menstruationshintergrund“ nicht erschrecken, sagt Elke Hartmann, „um die geht’s gar nicht“.

Mit der neuen Spielzeit geht Theater praesent in sein zehntes Jahr, was am 16. und 17. Dezember mit einem zweitägigen Fest gefeiert wird. Auf dem Programm steht dann Lyrisch-Musikalisches genauso wie Experimentelles – sowie das Kinderstück „Ein käferkleines Stück vom Glück“.

Im kommenden Frühjahr wird sich das Theater dann mit Shakespeares „Was ihr wollt“ einem Klassiker widmen. Bernadette Heidegger wird inszenieren. (jole)

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