Terrorprozesse in Tirol: Zweiter Iraker plädierte auf nicht schuldig
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~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA432 vom 15.09.2016 muss es im vierten Absatz/dritter Satz richtig heißen: Der 21-jährige Angeklagte (nicht: Der 28-Jährige) --------------------------------------------------------------------- ~ Innsbruck (APA) - Im zweiten Prozess wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck hat sich der angeklagte 28-jährige Iraker ebenfalls „nicht schuldig“ bekannt. Er sei lediglich dem Aufruf zur Volksmobilisierung im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) im Irak gefolgt, sagte der Mann vor dem Schöffengericht.
In seiner Befragung wechselte der Angeklagte mehrmals seine Verantwortung. Er leugnete zunächst - im Gegensatz zu seinen Angaben vor der Polizei - dass er für die Terrormiliz „Asa‘ib al-Haqq“ gekämpft habe. Er habe sich lediglich der Dachorganisation „al-Hashd ash-Sha‘bi“ angeschlossen. Dann meinte er wiederum, dass er doch für „Asa‘ib al-Haqq“ tätig war. Letztlich wollte er wiederum nur für die Dachorganisation gekämpft haben.
Der Verteidiger des Mannes argumentierte, dass sein Mandant „dort gelandet ist, wo ihn der Zufall hinverschlagen hat“. Er betonte, dass der 28-Jährige lediglich einer Fatwa gefolgt sei, „um gegen die Terroristen des IS“ zu kämpfen. Weder davor noch danach habe der Mann „radikale Botschaften“ gesetzt, sondern ein „normales bürgerliches Leben“ im Irak geführt. Der Iraker sehe sich als Held, der für eine gute Sache gekämpft habe.
Laut Staatsanwaltschaft soll der 28-Jährige zwischen Sommer 2014 und Frühjahr 2015 für die Terrormiliz gekämpft haben. Zudem soll er als Leibwächter des Milizchefs fungiert haben. Der 21-jährige Angeklagte aus dem Erstprozess, der als Asylwerber nach Tirol gekommen war, soll darüber hinaus Mitbewohner seines Flüchtlingsheims verängstigt haben, indem er mit einem großen Messer vor ihnen hantiert habe. Auch die Anschläge von Paris habe er in Sozialen Netzwerken gutgeheißen, so die Vorwürfe.