Donald Trump bei Dr. Oz: Gesundheitscheck auf Herz und Nieren?
Washington (APA/dpa) - Donald Trump erfreut sich nach eigenem Bekunden allerbester Gesundheit, würde aber recht gerne 15 Pfund (6.803,89 g) ...
Washington (APA/dpa) - Donald Trump erfreut sich nach eigenem Bekunden allerbester Gesundheit, würde aber recht gerne 15 Pfund (6.803,89 g) abnehmen. Das sagte der Präsidentschaftskandidat in der „Dr. Oz Show“ im Sender Fox, die am Mittwoch aufgezeichnet und am Donnerstag gesendet wurde.
Nach der am Wochenende bekannt gewordenen Erkrankung Hillary Clintons hatte Trump rasch „sehr, sehr detaillierte“ Angaben zu seiner Gesundheit angekündigt, die er - wie Clinton - bis dato schuldig geblieben war.
Das wird für den Republikaner ganz offensichtlich weiter gelten, auch wenn der öffentliche Auftritt in einer aufgezeichneten Gesundheits-TV-Show bei vielen US-Zuschauern einen anderen Eindruck erwecken sollte.
Trump überreicht dem Moderator einen Bericht, der auf eine Seite passt. Gefertigt von seinem Leibarzt Harold Bornheim. Ein paar Blutdruckwerte, ein bisschen Body-Mass-Index. Keine Zusammenhänge, medizinischer Unfug. Detaillierte Angaben macht er nicht. Scheinbare Transparenz.
Es ist vielleicht etwas pikant, dass der nun überreichte Bericht von dem selben Doktor Bornstein stammt, der kürzlich fröhlich zu Protokoll gab, Trump binnen fünf Minuten eine ganz hervorragende Gesundheit bescheinigt zu haben. Währenddessen habe vor der Praxis in New York eine schwarze Limousine gewartet. In Interviews mit US-Sendern machte Bornstein einen leicht wirren Eindruck.
Vorab drangen einige Details zur körperlichen Verfasstheit des 70 Jahre alten Präsidentschaftskandidaten durch. Showmaster und TV-Arzt Dr. Mehmet Oz bescheinigt dem Ex-Reality-TV-Star Trump - medikamentös gesenkte - Cholesterinwerte, die so eigentlich nur ein junger Mensch haben könne.
Trump ließ wissen, er mache keinen Sport, sei aber beim Golfen so fit, dass er problemlos eine Profi-Tour durchhalten könne. Ferner halte ihn der Wahlkampf fit - schließlich müsse er viel gestikulieren.
Angeblich hat der Kandidat einen Body-Mass-Index (BMI) von rund 30. Damit wäre er laut Weltgesundheitsorganisation an der Grenze zur Fettleibigkeit, aber in den USA nicht alleine.
Eine Mitteilung der Show will aufklären, Dr. Oz habe getan, was man eben tue, wenn man einen Patienten zum ersten Mal sehe. Volle Bestandsaufnahme aller Systeme: Nerven, Kopf und Nacken, Herz und Kreislauf, Atmung, Haut, Magen und Darm sowie etwaige Krebsvorgeschichten zählten dazu. Und der Hormonspiegel, der auch. Trumps Testosteronspiegel soll normal sein.
Das sei umfassend und detailliert. Aber es blieb sowohl unklar, ob Dr. Oz den Kandidaten selber auf Herz und Nieren testete, als auch, ob Doktor Bornstein ärztliche Hand an Trump legte.
Die Gesundheit der 68-jährigen Clinton war in der Show kein Thema. Hier hält Trump sich weiter auffallend streng zurück, nachdem er über Wochen Gerüchte über die Konkurrentin gestreut hatte. Sein Auftritt bei Dr. Oz war vor der Erkrankung der Demokratin vereinbart worden. In Teilen der Show war Ivanka Trump an des Vaters Seite. Clinton veröffentlichte unterdessen ein Attest ihrer Ärztin.
Die „Dr. Oz Show“ entstammt einer Idee von Oprah Winfrey und wurde erstmals 2009 ausgestrahlt. Die „New York Times“ beschrieb Talkmaster Oz als jemanden, der des gleichen Geistes Kind sei wie der selbstgefällige Unternehmer. Oz sei wie Trump. Nur mit Stethoskop.