Film über entführte Vatikan-Bürgerin kommt in Italien in die Kinos
Rom (APA) - Der spektakuläre und ungeklärte Kriminalfall um das Verschwinden der Tochter eines vatikanischen Angestellten in den 80er-Jahren...
Rom (APA) - Der spektakuläre und ungeklärte Kriminalfall um das Verschwinden der Tochter eines vatikanischen Angestellten in den 80er-Jahren wird zu einem Film. Der italienische Regisseur Roberto Faenza bringt am 6. Oktober sein Werk „La veritá sta in cielo“ (Die Wahrheit ist im Himmel) in die Kinos, in dem er sich mit dem rätselhaften Fall der 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi befasst.
Der Film kreist um eine italienische Reporterin, die vom britischen Fernsehen beauftragt wird, eine Reportage über Orlandis Verschwinden zu drehen, berichtete die Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Freitag. Im Film spielt Orlandis Bruder Pietro sich selbst. Pietro Orlandi bemüht sich seit jeher um die Klärung des Falls, nachdem die römische Justiz vor einem Jahr die Ermittlungen definitiv eingestellt hat.
Der „Fall Orlandi“ gehört zu den spektakulärsten italienischen Kriminalfällen. Unmittelbar nach dem mysteriösen Verschwinden der damals 15-jährigen Tochter eines Angestellten im Vatikan meldeten sich angebliche Entführer, die ihre Freilassung im Austausch gegen den Papst-Attentäter Ali Agca forderten. Alle damals eingeleiteten Nachforschungen blieben ohne Ergebnis. Später hieß es, das Mädchen sei von einer römischen Kriminellenbande entführt und kurze Zeit später getötet worden.
Pietro Orlandi hatte die Nachforschungen und Ermittlungen der vatikanischen und italienischen Behörden als ungenügend bezeichnet. So sei der Vatikan unmittelbar nach der Entführung nicht allen Hinweisen nachgegangen. „Ich werde weiter um die Wahrheit kämpfen“, sagte Pietro Orlandi.