Kia

Alles ist im Fluss beim neuen Rio

Noch im ersten Quartal des kommenden Jahres kommt der Koreaner auf den Markt.
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Kias Kleinwagen kommt in der vierten Generation dynamischer und erwachsener daher und beeindruckt mit Wertigkeit. Bei Ausstattung und Technik setzt er neue Maßstäbe.

Von Walter Schrott

Frankfurt –Kia macht Dampf: Mit der Optima Limousine und deren Kombi-Version hat die Marke heuer bereits starke Akzente in der Mittelklasse gesetzt. Jetzt folgt der dritte Streich mit dem neuen Rio, der zu den Topsellern im heiß umkämpften B-Segment gehört. Rund 480.000 Stück konnten im Vorjahr weltweit abgesetzt werden. Rio der Vierte will alles noch besser machen und erste Daten und Fakten zeigen klar auf: Der will es wissen.

Offiziell hebt sich der Vorhang erst beim Pariser Automobilsalon nächste Woche, die Tiroler Tageszeitung hatte aber bereits Gelegenheit, den kleinen Koreaner unter die Lupe zu nehmen und eine erste Sitzprobe zu absolvieren. Mit plus 15 Millimetern streckt sich der Rio jetzt auf eine Gesamtlänge von 4065 Metern, der Radstand hat um einen Zentimeter zugelegt. Damit liegt er knapp über seinen Konkurrenten wie etwa Ford Fiesta, VW Polo oder Opel Corsa. Vom Längenzuwachs profitieren die Insassen und das Ladevolumen. Vorne sitzt man auf großzügig geschnittenem Gestühl und im Hinterstübchen sind Platzangebot und Beinfreiheit beachtlich. Dass 325 Liter (plus 37 Liter) in das Kofferabteil passen, ist in dieser Klasse rekordverdächtig. Wer mehr braucht, legt die Rücksitzlehnen geteilt (60:40) um.

Die aktuelle Kia-Formensprache kommt quer durch die Modellpalette bestens an. Das nutzt auch der Rio geschickt aus. Vorne knüpft der Fünftürer-Hatchback mit seinem breiten Tigernasen-Kühlergrill, scharf geschnittenen Scheinwerfern und der wuchtigen Frontschürze an den Familien-Look an. An der Kehrseite zeigt er Kante und Muskeln. Satt und breit liegt er am Asphalt. Fünf Millimeter niedriger als der Vorgänger, dafür fünf Millimeter breiter. Damit kommt er dynamischer und auch erwachsener daher. Dank der deutlich schmaleren C-Säule und der tief gezogenen Fensterlinie ist auch die Rundumsicht besser geworden. Am meisten aber überrascht er innen. Eine solche Wertigkeit ist im Segment der 12.000-Euro-Autos nicht alltäglich. Da hat Kia bei Material- und Verarbeitungsqualität noch einmal kräftig nachgelegt.

Auch Ausstattung und Technik können sich sehen lassen: „Der neue Rio ist das erste Fahrzeug seiner Klasse mit einem autonomen Notbrems­assistenten samt Fußgänger­erkennung“, betonen die Koreaner nicht ohne Stolz. Die informative und ergonomisch untadelige Cockpitlandschaft gibt keine Rätsel auf und einige Features kennt man bis dato nur aus höheren Klassen. Sitz- und Lenkradheizung, ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad, Smart-Key und Startknopf, Tempomat, Rückfahrkamera, Parksensoren hinten, Regensensor und Dämmerungssensor finden sich unter anderem im Angebot. Die leicht dem Fahrer zugeneigte Mittelkonsole beherbergt – je nach Modell – einen hoch positionierten 5- bzw. 7-Zoll-Touchscreen mit Tomtom-Navigation. Mit Apple CarPlay oder Android Auto ist zudem beste Vernetzung garantiert.

Neu in der umfangreichen Motorenfamilie sind zwei Dreizylinder-Turbo-Benziner mit 100 und 120 PS. Dazu gibt es zwei Vierzylinder-Sauger mit 84 und 100 PS. Ölbrenner sind im Kleinwagensegment nicht der Renner, wer dennoch lieber dieseln möchte, kann einen der beiden 1.4 Turbodiesel mit 70 oder 90 PS ordern. Je nach Motorisierung flanscht Kia manuelle 5- und 6-GangGetriebe an die Triebwerke.

Der neue Kia Rio steigt bei der Vienna Autoshow im Jänner 2017 in die Startlöcher, zu den Händlern wird er voraussichtlich Ende Februar rollen. Die Preise sind noch nicht fixiert, dürften sich aber gegenüber dem (noch) aktuellen Rio nicht dramatisch verändern.