Europas Leitbörsen schließen „Hexensabbat“ im roten Bereich

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag bis zum Handelsschluss ihre Verluste weiter ausgebaut. Aufgrund des...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag bis zum Handelsschluss ihre Verluste weiter ausgebaut. Aufgrund des großen vierteljährlichen Verfalls der Futures und Optionen an den Terminbörsen, dem sogenannten Hexensabbat, haben Anleger zurückhaltender agiert.

Der Aktienindex für 50 führende Unternehmen der Eurozone, Euro-Stoxx-50, hat mit 2.935,25 Punkten um 38,52 Zähler oder 1,30 Prozent tiefer geschlossen, was eine Wochenminus von 4,59 Prozent ausmacht. Der breiter gefasste Euro-Stoxx Index verlor um 3,37 Zähler oder 1,05 Prozent auf 318,22 Einheiten.

Im Hinblick auf die Sitzung der US-Notenbank kommenden Mittwoch sei mit keinen größeren Sprüngen zu rechnen, sagte ein Börsianer. Nach enttäuschenden Konjunkturdaten am Vortag wird sich Ähnliches für die am kommenden Mittwoch anstehende Sitzung der US-Notenbank Fed erwartet. Dies sei aber ein zweischneidiges Schwert, denn die wirtschaftliche Verfassung der USA scheine doch schlechter als bisher erwartet zu sein. Dies wiederum nähre Zweifel an der Gewinnsituation der Unternehmen, hieß es am Markt.

Zusätzlich wurde heute bekannt, dass sich in den USA der Preisauftrieb im August überraschend deutlich verstärkt hat. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahr um 1,1 Prozent. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 0,8 Prozent betragen. Daneben hat die von der Universität Michigan erhobene Stimmung der US-Verbraucher im September überraschend stagniert.

Daneben dürfte in den kommenden Wochen den CETA-Verhandlungen Aufmerksamkeit entgegengebracht werden. Denn am 27. und 28. Oktober soll auf dem EU-Kanada-Gipfel das europäisch-kanadischen Handelsabkommen unterzeichnet werden. Bis dahin müssen die EU-Staaten einen Beschluss über die CETA-Unterzeichnung und eine vorläufige Anwendung von Teilen des Abkommens gefasst haben.

Bei einem Branchenvergleich präsentierten sich vor allem die Bankwerte mit Verlusten. Die Deutsche-Bank-Papiere bauten ihre Vormittagsverluste auf knapp minus 8,47 Prozent aus. Der vom US-Justizministerium geforderte Betrag von 14 Milliarden US-Dollar liegt deutlich über den Markterwartungen von 2,4 Milliarden Dollar. Händlern zufolge könnte nun die ohnehin schwache Kapitaldecke der Bank wieder stärker in den Fokus geraten. Auch weiter Bankwerte bauten ihre Tagesverluste aus: UniCredit fielen um 5,79 Prozent, Societe Generale um 2,73 Prozent und Banco Santander verloren knapp 2 Prozent.

Auch die Öl- und Gaspapiere mussten Federn lassen. Total sackten um 2,18 Prozent ab. Auch Eni (minus 2,27 Prozent) und Repsol (minus 2,16 Prozent) verloren an Terrain. Vor allem der fortgesetzte Abwärtstrend der Ölpreise der vergangen Handelstage dürfte belastet haben.

Die Aktien für Lufthansa (minus 2,01 Prozent) präsentierten sich auf Sinkflug, sowie die Anteilsscheine von Air Berlin mit minus 2,21 Prozent. Indessen dringt die Europäische Union auf mehr Klimaschutz im internationalen Luftverkehr. Bei der Versammlung der UN-Luftfahrtorganisation (ICAO) Ende September soll eine robuste Einigung zum Absenken des CO2-Ausstoßes ab 2020 getroffen werden.

Deutliche Gewinne verzeichneten die Aktien von Orange (plus 2,02 Prozent) und Iberdrola (plus 0,73 Prozent).

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Index Änderung Änderung Zuletzt

Punkte Prozent Wien ATX 2.320,70 -25,46 -1,09 2.346,16 Frankfurt DAX 10.276,17 -155,03 -1,49 10.431,20 London FT-SE-100 6.710,28 -20,02 -0,30 6.730,30 Paris CAC-40 4.332,45 -40,77 -0,93 4.373,22 Zürich SPI 8.850,97 -55,51 -0,62 8.906,48 Mailand FTSEMIB 16.192,16 -403,27 -2,43 16.595,43 Madrid IBEX-35 8.633,40 -87,10 -1,00 8.720,50 Amsterdam AEX 439,07 -4,13 -0,93 443,20 Brüssel BEL-20 3.509,18 -13,56 -0,38 3.522,74 Stockholm SX Gesamt 1.405,31 -11,52 -0,81 1.416,83 Europa Euro-Stoxx-5 2.935,25 -38,52 -1,30 2.973,77

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Euro-Stoxx 318,22 -3,37 -1,05 321,59 ~

~ ISIN EU0009658145 ~ APA489 2016-09-16/18:23