„Spiegel“: Armutsrisiko in Deutschland wieder gestiegen
Berlin (APA/AFP) - In Deutschland ist das Armutsrisiko wieder gestiegen. Die sogenannte Armutsrisikoquote habe im vergangenen Jahr bei 15,7 ...
Berlin (APA/AFP) - In Deutschland ist das Armutsrisiko wieder gestiegen. Die sogenannte Armutsrisikoquote habe im vergangenen Jahr bei 15,7 Prozent gelegen, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Dies sei ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2014.
Das Magazin beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts, die dieses am Donnerstag veröffentlichen wolle. 2014 war die Quote laut „Spiegel“ leicht gefallen, nachdem sie seit 2006 fast stetig angestiegen war.
Dem Bericht zufolge stieg die Quote im vergangenen Jahr je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich stark an: bei Erwerbslosen von 57,6 auf 59,0 Prozent, bei Menschen ohne Schulabschluss von 44,7 auf 46,3 Prozent und bei Familien von 14,9 auf 15,3 Prozent. Bei Berufstätigen sei das Armutsrisiko trotz eines leichten Anstiegs von 0,1 Prozentpunkten auf 6,3 Prozent relativ niedrig.
Die Armutsrisikoquote gibt an, wie hoch der Anteil der Menschen ist, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland zur Verfügung haben. Im Jahr 2014 lag die Einkommensschwelle für einen Single-Haushalt netto bei 917 Euro pro Monat, für eine vierköpfige Familie mit zwei kleinen Kindern netto bei 1926 Euro.
Vor einigen Tagen hatte die Bertelsmann-Stifung Zahlen veröffentlicht, wonach auch die Kinderarmut trotz der guten Konjunktur gestiegen ist. Insgesamt fast zwei Millionen Kinder wachsen der Studie zufolge in Familien auf, die von staatlicher Grundsicherung leben.