US-Wahlen 2016

„Schauen wir was passiert“: Trump deutet erneut Gewalt an

Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Miami.
© REUTERS

Donald Trump ruderte zwar zurück und bestätigte, dass Barack Obama in den USA geboren sei, startete kurz darauf jedoch die nächste Kontroverse.

Miami/Washington – Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneut mit Andeutungen über Gewalttaten gegen seine Gegenkandidatin Hillary Clinton für Aufsehen gesorgt. Bei einem Wahlkampfauftritt in Miami forderte Trump am Freitag die Personenschützer von Clinton mit Blick auf deren Eintreten für strengere Waffengesetze auf, sich zu entwaffnen.

„Nehmt ihnen die Waffen weg. Sie will ja keine Waffen. Lasst uns sehen, was mit ihr passiert. Nehmt ihnen die Waffen weg, ok? Es wird sehr gefährlich sein“, fügte er hinzu.

Trump warf der demokratischen Bewerberin Clinton in seiner Rede erneut vor, den zweiten Verfassungszusatz abschaffen zu wollen. Dieser garantiert das Recht auf Waffenbesitz. Dabei werde sie selbst in großem Stil von bewaffneten Leibwächtern beschützt. Er meinte damit wohl Agenten des Secret Service. Dieser sorgt auch für Trumps Sicherheit. Clinton stellte mehrmals klar, dass sie nicht gegen den zweiten Verfassungszusatz sei.

„Obama ist in den USA geboren“

Dass Donald Trump mittlerweile ebenso auf die Verschwörungstheorien rund um den Geburtsort von Barack Obama einging, trat vor den neuen Andeutungen in den Hintergrund. Trump selbst hatte diese Theorien befeuert und mehrmals angezweifelt, dass der US-Präsident tatsächlich in den USA geboren sei. Nun ruderte er unter dem Druck seiner Konkurrentin Hillary Clinton zurück: „Präsident Barack Obama wurde in den Vereinigten Staaten geboren. Punkt.“

Clinton hatte Trump deshalb in den vergangenen Tagen angegriffen. Nun versuchte Trump den Spieß umzudrehen und behauptete, Clinton habe diese Kontroverse überhaupt gestartet. Warum genau, erklärte er nicht.

Clinton-Kampagne: „Sollte verboten sein“

Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook verurteilte Trumps Äußerungen als inakzeptabel. Bei dem Republikaner gebe es ein Muster, Menschen zur Gewalt anzustacheln. „So etwas sollte für einen Präsidentschaftskandidaten verboten sein.“ Bereits im August hatte Trump bei einem Auftritt in Wilmington (North Carolina) mit ähnlichen Bemerkungen zu Clinton für heftige Kritiken gesorgt.

Auch im republikanischen Lager stießen die neuen Äußerungen bezüglich der Entwaffnung von Clintons Bodyguards nun auf Kritik. „Der Secret Service sollte diese Drohung untersuchen“ twitterte der Politikberater Stuart Stevens, der 2012 den Republikaner Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat beraten hat.

Bereits im vergangenen Monat hatte Trump mit zweideutigen Äußerungen eine Welle der Kritik auf sich gezogen, wonach Clinton möglicherweise nur durch Waffenbesitzer zu stoppen sein könnte. (mats/dpa/APA/Reuters)