Erste Liga

FC Wacker beantwortet die Trainerfrage vorerst nicht

Maurizio Jacobacci nimmt vorerst noch auf der Trainerbank des FC Wacker Platz.
© gepa

So schnell kann es gehen: Der FC Wacker ist kein Titelanwärter mehr, der Trainer längst kein Heilsbringer. Noch darf Maurizio Jacobacci bleiben.

Von Florian Madl

Innsbruck –„Um mich muss man sich keine Sorgen machen, ich bin gerne Trainer hier“, meinte Wacker-Trainer Maurizio Jacobacci unmittelbar nach dem ernüchternden 1:3 gegen den Floridsdorfer AC am Freitag. Einspruch, Trainer: Davon kann in Tirol wahrlich keine Rede sein, wenn man allein die Reaktionen der Leute im Netz betrachtet (siehe Kasten links). Der schwarzgrüne Anhang sorgt sich vielmehr um seinen Verein, der auf eine weitere Rekordsaison zusteuert:

Seit Einführung der Staatsliga (1964/65) verharrte die Kampfmannschaft noch nie länger als zwei Saisonen in der Zweitklassigkeit. Derzeit sind es drei, und es scheint durchaus wahrscheinlich, dass eine vierte im Spieljahr 2017/18 hinzukommt.

Verdächtig ruhig nahm sich gestern die Situation rund um den Verein aus. Trainer Jacobacci stand vormittags neuerdings am Trainingsplatz, für eine telefonische Stellungnahme war der Italo-Schweizer im Anschluss nicht erreichbar. Das galt auch für Präsident Josef Gunsch. Und so blieb es nach der fünften Saison-Schlappe General Manager Alfred Hörtnagl vorbehalten, die weiteren Schritte zu erklären.

„Heute und morgen passiert nichts“, meinte der Wipptaler eine Woche vor seinem 50. Geburtstag und ließ offen, ob sich das übermorgen ändert. Ob der kommende Samstag dann auch einer zum Feiern wird, ob zuvor ein Trennungsgespräch mit Trainer Maurizio Jacobacci stattfindet, ergibt wohl ein Treffen der Vereinsführung. „Durchaus kontroversiell, aber in gutem Einvernehmen“, lobt Hörtnagl die Gesprächskultur in diesem Gremium. Dem Vernehmen nach habe er selbst schon vor der Länderspielpause im September laut über eine Trennung von Jacobacci nachgedacht, auch ein Telefonat mit „Spezl“ (und Nachfolgekandidat) Zoran Barisic sei Szenekennern zufolge bereits erfolgt. Aber darauf wollte der General Manager nicht eingehen. „Es wird momentan sehr viel geredet.“ Und überhaupt sei einer wie Barisic (aufgrund seiner Erfolge bei Rapid) „in anderen Sphären unterwegs“. Auch Ex-Austria-Trainer Gerald Baumgartner wurde mit dem FC Wacker in Verbindung gebracht. Aber noch sei ohnehin nicht über einen neuen Trainer geredet worden, Jacobacci bleibt. Bis morgen? Oder bis zur Länderspielpause Anfang Oktober? „Sollte der Trainer gehen, werden wir das kommunizieren.“ Gesprächsbedarf gibt es genug, das weiß Hörtnagl: „Nach dem Sieg gegen Wiener Neustadt haben wir auf den nächsten Schritt gehofft, der ist nicht erfolgt.“ Sitzt Maurizio Jacobacci also auch im kommenden Heimspiel gegen Kapfenberg auf der Bank?

Nach dem 1:3 beim Floridsdorfer AC fiel dessen Analyse knapp aus: „Dieses Spiel ist sicher für alle nicht befriedigend, man darf sich nicht so verkaufen. Die Mannschaft hat sich zu einfach düpieren lassen, das ist keine Abwehr, die würdig ist für diese Liga.“ Dazu trug allerdings auch die eigenwillige Aufstellung bei.

Zumindest die Gastgeber aus Wien dürften sich gerne an diesen 16. September 2016 erinnern: Das 3:1 stellte den höchsten Heimsieg des FAC in der Sky Go Ersten Liga dar. Und der Floridsdorfer Stürmer Thomas Hirschhofer erzielte seinen ersten Treffer seit dem 12. September 2014. Im Spiel gegen den SV Horn (3:0) traf der Steirer – damals noch für den FC Wacker ...

Die Wacker-Trainer seit 2006

01.07.06 - 18.04.07 Frantisek Straka (TCH)

19.04.07 - 30.06.07 Klaus Vogler (interimistisch)

01.07.07 - 22.10.07 Lars Söndergaard (DEN)

23.10.07 - 30.04.08 Helmut Kraft

01.07.08 - 09.10.12 Walter Kogler (interimistisch)

10.10.12 - 15.10.12 Werner Löberbauer

16.10.12 - 15.12.13 Roland Kirchler

16.12.13 - 26.12.13 Florian Klausner (interimistisch)

27.12.13 - 20.10.14 Michael Streiter

21.10.14 - 24.11.14 Florian Klausner (interimistisch)

25.11.14 - 20.05.16 Klaus Schmidt

21.05.16 - 30.06.16 Andreas Schrott (interimistisch)

seit 01.07.16 Maurizio Jacobacci (ITA)