Fünf Menschen, für die es eine besondere UNO-Vollversammlung wird
New York (APA/dpa) - Dutzende Spitzenpolitiker reisen in der kommenden Woche nach New York zur jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversamml...
New York (APA/dpa) - Dutzende Spitzenpolitiker reisen in der kommenden Woche nach New York zur jährlichen Generaldebatte der UN-Vollversammlung, darunter Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Für viele ist das ein gewohnter September-Termin. Für die folgenden fünf Menschen aber ist die 71. Generaldebatte der UN-Vollversammlung wohl eine ganz besondere:
1. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon: Seit 2007 sitzt der Südkoreaner den Vereinten Nationen vor. Es ist seine zehnte Generaldebatte - und seine letzte, denn Ende des Jahres scheidet Ban aus. Mit einem Flüchtlingsgipfel will der 72-Jährige zum Abschied noch einmal einen Akzent setzen, außerdem will er viele Ratifizierungen des Pariser Klimaabkommens präsentieren. Aber die Diskussionen um die Nachfolgerfrage könnten die Debatte auch überlagern.
2. US-Präsident Barack Obama: Als US-Präsident ist Obama eine Art Mit-Gastgeber der in New York stattfindenden Veranstaltung. Seit 2009 hält er dort stets sehr beachtete und meist auch viel beklatschte Reden. Aber auch für den zum Jahresende scheidenden Präsidenten ist es diesmal die letzte UN-Vollversammlung - und auch Obama will mit einem eigenen Flüchtlingsgipfel noch einmal einen Akzent setzen.
3. Brasiliens Präsident Michel Temer: 2015 sprach noch Dilma Rousseff vor der UN-Vollversammlung, im April nutzte sie die UN-Bühne bei der Unterzeichnung des Pariser Klimavertrags, um vor einer Gefahr für die Demokratie in ihrem Land zu warnen. Es half nichts, sie wurde abgesetzt. Ihr einstiger Verbündeter Temer übernahm und ist nun bis Ende 2018 Präsident. Er will brechen mit der linken Politik, wird aber von vielen als Putschist diffamiert. Kann ihm der Auftritt in New York helfen, neue Partner zu gewinnen und sich mehr Legitimität zu verschaffen?
4. Großbritanniens Premierministerin Theresa May: Brexit? Da war doch was. Im vergangenen Jahr hatte noch der damalige Premierminister David Cameron vor den Vertretern der UN-Mitgliedsstaaten gesprochen, doch dann kam die Brexit-Abstimmung und Camerons Abschied von der politischen Welt-Bühne. Jetzt muss May den Vereinten Nationen erklären, wie es weitergeht.
5. Kanadas Premierminister Justin Trudeau: Der im Oktober vergangenen Jahres gewählte Trudeau ist durch seine positiven Botschaften, sein zupackendes Wesen und sein gutes Aussehen zum politischen Shooting-Star geworden. Zweimal hat er seit Beginn seiner Amtszeit schon kurz im Hauptquartier der Vereinten Nationen vorbeigeschaut, jetzt will er erstmals bei einer Generaldebatte sprechen - und die Erwartungen sind groß.