„Papa Treichl“ und die Kufsteiner Rasselbande
Mathias Treichl traf beim 4:0 des FC Kufstein gegen Schwaz doppelt. Der Routinier spielt seine bereits achte Saison in der Festungsstadt.
Von Tobias Waidhofer
Kufstein –Mathias Treichl ist ein echter Sir. Nach dem 4:0-Derbysieg gegen den SC Schwaz war es dem Kufsteiner Kapitän ein Anliegen, die Arbeit von Ex-Trainer Christian Schaider zu würdigen: „Der Trainerwechsel kam überraschend und war für das Team nicht einfach. Die Erfolge, die wir jetzt einfahren, sind auch ein Ergebnis der tollen Arbeit von Christian Schaider.“
Aber auch für dessen Nachfolger Martin Hofbauer hat der 30-jährige Anführer der jungen Kufsteiner Mannschaft nur positive Worte übrig: „Der Hofi ist gekommen und hat nicht gesagt ,Es ist alles schlecht‘, sondern hat an den richtigen Stellschrauben gedreht. Wir sind auf einem guten Weg.“
Ein Weg, der dem Familienvater ein Anliegen ist. Schließlich ist der FC Kufstein für Treichl, der seine bereits achte Saison im Dress der Festungsstädter absolviert, mehr als nur sein Verein. Nur einmal wurde ein möglicher Wechsel nach Wattens kurz zum Thema. „Das hat sich aber zerschlagen.“ Und eines sei sicher: „Kufstein wird auch mein letzter Verein“, sagt Treichl, der 2009 von Söll nach Kufstein gewechselt war.
Die Bedeutung der Nummer zehn des FCK geht aber weit über das Rasenviereck hinaus. Schließlich ist der Unterländer, der sich beruflich mit einem Planungsbüro selbstständig gemacht hatte, neben Stefan Schlichenmaier einer der letzten verbliebenen Routiniers. Und „Papa Treichl“ hat immer ein Auge auf seine jüngeren Kollegen. „Natürlich haben die Jungs manchmal Flausen im Kopf, aber das war ja bei uns früher nicht anders. Großteils sind sie aber ganz brav“, lacht der 30-Jährige, der ja selbst einmal ein „Junger“ war. 2009 hatten nämlich noch Akteure wie Markus Duftner oder Gregor Hanel die Hausmacht in der Kufsteiner Kabine. „Sie haben mir damals sehr geholfen und wenn etwas nicht gepasst hat, haben sie es auch deutlich angesprochen. Das hab’ ich mir ein bisschen zum Vorbild genommen.“
Was die Zukunft seines „Herzensvereins“ betrifft, hofft Treichl, dass „ die Mannschaft einmal ein, zwei Jahre zusammenbleibt. Wir haben viel Potenzial.“ Auch die Bürde der erfolgreichen Vergangenheit sei nicht zu unterschätzen: „Wir sind hier lange erfolgsverwöhnt gewesen. Unter Thomas Silberberger waren wir fast immer unter den Top vier. Jetzt braucht’s halt ein bisschen Zeit.“
Sich selbst gibt Treichl noch mindestens zwei Jahre. Aber: „Ich bin nicht der Typ, der mit 34 Jahren noch auf dem Platz stehen will.“ Beim FC Kufstein werden sie das mit Zähneknirschen zur Kenntnis nehmen.