IWF verwahrt sich gegen deutsches Griechenland-Ultimatum
Athen (APA/Reuters) - Der Vize-Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), David Lipton, weist die Behauptung des deutschen Finanzminister...
Athen (APA/Reuters) - Der Vize-Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), David Lipton, weist die Behauptung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) zurück, der Fonds werde bis zum Jahresende seine finanzielle Beteiligung am dritten Hilfsprogramm für Griechenland zusagen. Lipton sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe), es gebe bisher keine entsprechende Einigung.
Vielmehr verlange der IWF weiter Schuldenerleichterungen für Athen, die Deutschland ablehne. Auch lasse man sich von der deutschen Bundesregierung keine Fristen setzen. Damit droht Schäuble ausgerechnet im Wahljahr Ungemach in den eigenen Reihen, denn er hat der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Beteiligung des Fonds am Hilfspaket versprochen.
Für Griechenland läuft derzeit das dritte Hilfsprogramm im Volumen von bis zu 86 Mrd. Euro. Bisher wird es allein von den Europäern geschultert.
IWF-Sprecher Gerry Rice teilte am Sonntag mit, dass der Fonds noch keine Entscheidung getroffen habe, welche Rolle er bei dem Hilfsprogramm spielen werde. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen hatten am Samstag gesagt, dass der IWF dem Programm nicht betreten werde. Allerdings werde er voraussichtlich einen Sonderstatus mit einer Art beratenden Funktion akzeptieren. Die genaue Rolle des IWF sei noch nicht festgelegt. Der Fonds würde aber mehr Macht haben als ein einfacher Berater.
~ WEB http://www.imf.org ~ APA051 2016-10-10/08:19