AEJ vermutet politische Gründe für „Nepszabadsag“-Aus

Wien/Budapest (APA) - Die europäische Journalistenvereinigung AEJ hat sich besorgt über eine mögliche „politische Motivation“ für das Aus de...

Wien/Budapest (APA) - Die europäische Journalistenvereinigung AEJ hat sich besorgt über eine mögliche „politische Motivation“ für das Aus der regierungskritischen ungarischen Tageszeitung „Nepszabadsag“ gezeigt. Er vermute eine „konzertierte Aktion“ zur Schließung „einer Zeitung, die es gewagt hat, die Regierung Orban wiederholt zu kritisieren“, teilte AEJ-Präsident Otmar Lahodynsky am Montag in einer Aussendung mit.

„Es ist äußerst Besorgnis erregend, dass der Medienpluralismus in Ungarn wieder einmal eingeschränkt wurde und dass als Folge die Jobs von so vielen Journalisten aufs Spiel gesetzt wurden“, kritisierte der Präsident der „Vereinigung Europäischer Journalisten“. Er verwies auf die Proteste gegen die am Samstag verkündete Schließung, die von Gegnern der rechtskonservativen ungarischen Regierung als „ein neuer Angriff auf die Pressefreiheit“ gesehen werde.

Der Eigentümer der Zeitung, die im österreichischem Besitz stehende „Mediaworks AG“, hatte die Schließung am Samstag mit den Verlusten der Zeitung begründet. Verhandlungen mit der Redaktion über einen finanziell tragfähigen Geschäftsplan scheiterten am Sonntag. Chefredakteur Andras Muranyi sagte danach, Verhandlungen über einen Verkauf der Zeitung seien die einzige Möglichkeit.