Hungerburg verliert Nahversorger
Mitte Dezember wird der Spar-Markt hoch über Innsbruck geschlossen. Die Bevölkerung habe ihn nicht angenommen, heißt es.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Die meisten kennen ihn, die wenigsten aber auch von innen. Die Rede ist vom Spar-Markt auf der Hungerburg bei Innsbruck. Direkt an der Höhenstraße gelegen, ist er für jeden Ankömmling auf der Hungerburg auf den ersten Blick ersichtlich.
Über viele Jahre war aus der Bevölkerung der Wunsch nach einem Nahversorger für den abgelegenen Stadtteil an die Politik herangetragen worden. Im Dezember 2003 wurde schließlich der Spar-Markt eröffnet. 13 Jahre später, am 15. Dezember 2016, soll das Geschäft nun für immer seine Türen schließen.
Von Seiten der Spar-Zentrale in Wörgl wurde gestern die bis dato nur als Gerücht umhergeisternde Schließung bestätigt. „Es ist definitiv so – der Markt wird noch in diesem Jahr geschlossen, wir bedauern das“, sagt die Leiterin für Information in Tirol, Barbara Moser auf TT-Anfrage.
„Leider konnten keine Umsätze erreicht werden, die eine Weiterführung des Supermarktes rechtfertigen“, so Moser. Und das quasi vom ersten Tag an. „Leider hat die Bevölkerung den Markt nicht angenommen. Wir haben uns lange bemüht, jetzt muss aber der Schlussstrich gezogen werden.“ Laut Moser würden sowohl die selbstständige Kauffrau als auch die derzeit sechs MitarbeiterInnen „auf eigenen Wunsch konzernintern übernommen“, sagt Moser. Die Marktleiterin war gestern – krankenstandsbedingt – für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die für Wirtschaft ressortzuständige Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) bedauert den Wegfall des einzigen Nahversorgers auf der Hungerburg. Immerhin ein wachsender Stadtteil mit derzeit – laut dem Statistikamt der Stadt – 1087 Haupt- und 138 Nebenwohnsitzen. Erste Beschwerden seitens Bewohnern auf der Hungerburg lägen ihr bereits vor. Jedoch sei es irgendwie ein Paradoxon: Der Wunsch nach einem Nahversorger sei in jedem Stadtteil vorhanden – nur die Frequenz lasse da oder dort eben auch zu wünschen übrig. So auch auf der Hungerburg.
Was mit dem bald leeren Gebäude passieren wird, sei noch unklar, heißt es von Seiten des Unternehmens.