Katholischen Unterricht halbiert

Von Michael Mader

Kufstein –Ein Brief der Volksschule Kufstein-Stadt sorgt nun für Verärgerung bei einigen Eltern: In dem Schreiben wird angekündigt, dass in diesem Schuljahr eine veränderte Klassensituation betreffend des römisch-katholischen Unterrichts entstanden ist. „Bei der Schüleranzahl von neun Kindern darf nur eine Wochenstunde römisch-katholische Religion stattfinden. All unsere Versuche, beide Wochenstunden aufrechtzuerhalten, schluge­n leider fehl, da die gesetzliche Regelung eindeutig ist und keinen schulautonomen Spielraum zulässt“, heißt es unter anderem in dem Zettel.

Eine Mutter hat sich in dieser Angelegenheit an Stadtrat Walter Thaler (FPÖ/GKL) gewandt: „Sie hat mir mitgeteilt, dass sie sich auch mit anderen Eltern zusammengeredet hat und die Halbierung der Religionsstunden nicht in ihrem Sinne sei. Noch dazu wo die Erstkommunion ansteht.“ Die FPÖ/GKL-Fraktion im Kufsteiner Gemeinderat kann nicht verstehen, warum es nicht möglich war, dass „man zumindest zehn Kinder zusammenbringt, damit wieder zwei Wochenstunden abgehalten werden können“, und möchte unter anderem wissen, „ob das die einzige derartige Kürzung von Religionsunterricht in einer Kufsteiner Schule ist und welche Schritte unternommen wurden, um dieser Kürzung entgegenzuwirken?“ Die FPÖ/GKL fordert auch detaillierte Zahlen aller Schulen an.

Die zuständige Direktorin Bettina Gründhammer bedauert die Situation: „Wir haben uns in diesem Fall ganz starkgemacht und andere Möglichkeiten gesucht, aber keine gefunden. Die Situation ist durch einen Wegzug in der Klasse entstanden. Wir haben bis zur letzten Frist gewartet, aber leider haben wir um ein Kind zu wenig.“ Konkret heißt das, dass in der Klasse mit 20 Schülern nur neun den römisch-katholischen Religionsunterricht besuchen.

In allen anderen elf Klassen werde die volle Stundenanzahl unterrichtet und auch ein Trend sei hier nicht absehbar: „Wir haben heuer eine erste Klasse mit ganz vielen katholischen Kindern.“