Hotels gehen in die Offensive
Info-Event diente der Image-Korrektur und dem Finden von Fachkräften für morgen.
Von Simone Tschol
Lermoos, Heiterwang –„Eintreten, entdecken, erleben“ lautete das Motto einer bundesweiten Werbeoffensive der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). 200 Hotels in ganz Österreich nahmen daran teil und öffneten einen Tag lang ihre Türen. Auch das „Leading Family Hotel & Resort Alpenrose“ in Lermoos und das „Hotel Fischer am See“ in Heiterwang zeigten, was sie als Arbeitgeber können, und boten exklusive Einblicke in die beruflichen Disziplinen der Hotelbranche.
„Die Gastronomie und Hotellerie haben ein schlechtes Image. Schon die Eltern sagen zu Hause: ,Geh bloß nicht ins Gastgewerbe. Da musst du am Abend und am Wochenende arbeiten.‘ Das stimmt. Aber es ist auch ein schöner Beruf“, ist Alpenrose-Chefin Andrea Mayer überzeugt. Gerade für Lehrlinge sei eine Lehre im Hotel mehr als nur eine Berufsausbildung. „Es ist eine Schule fürs Leben. Neben der berufsspezifischen Entwicklung lernen die jungen Leute auch das Aufräumen, das Kommunizieren und auch Rücksicht auf andere zu nehmen. Kommt ja sonst nicht mehr allzu oft vor“, weiß Mayer.
Die Offensive der ÖHV zielte vor allem auf eines ab: dem enormen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Menschen für die Arbeit im Hotel zu begeistern. Mayer, Chefin über 150 Mitarbeiter und zehn Lehrlinge, kennt das Problem nur zu gut: „Wir haben einen Mangel an Mitarbeitern, aber viele Arbeitslose. Ich verstehe das nicht. Die Hotellerie bietet ja mehr als den Beruf von Koch, Kellner oder Zimmermädchen. Und auch die Arbeitszeiten sind klar geregelt.“
Mit dem Besuch beim Tag der offenen Hoteltür ist Mayer zufrieden: „Es sind mehr Leute gekommen, als wir erwartet haben. Aber sollte die Aktion wiederholt werden, wäre es wünschenswert, dies mehr zu bewerben.“
Dem kann Marina Bunte, Chefin des Hotels Fischer am See, nur zustimmen. Sie zieht nach dem Tag der offenen Tür eher enttäuscht Bilanz. „Wir hätten uns mehr Interesse erwartet, zumal wir uns sehr viel angetan haben.“ Im Falle einer Neuauflage will aber auch sie wieder mitmachen: „Das ist auch für uns als Betrieb wichtig.“