TATP - der Sprengstoff der Jihadisten

Paris (APA/AFP) - Die islamistischen Attentäter von Paris und Brüssel setzten auf die „Mutter des Teufels“, und auch der in Sachsen gefasste...

Paris (APA/AFP) - Die islamistischen Attentäter von Paris und Brüssel setzten auf die „Mutter des Teufels“, und auch der in Sachsen gefasste Syrer Jaber A. soll damit einen Bombenanschlag geplant haben: Der Sprengstoff TATP ist eine der bevorzugten Waffen von Dschihadisten.

Das weiße Pulver - mit vollem Namen Triacetontriperoxid - ist vergleichsweise einfach herzustellen und hat eine tödliche Sprengkraft. Die Bestandteile können im Handel frei erworben werden: Schwefelsäure, die sich etwa in Abflussreinigern findet, Wasserstoffperoxid und das Lösungsmittel Aceton. Der Stoff ist sehr instabil und explodiert deswegen sehr leicht. Mit einem einfachen Zünder kann er zur Detonation gebracht werden.

TATP wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Berliner Chemiker Richard Wolffenstein entdeckt. Der Sprengstoff wurde bei einer Reihe von Anschlägen oder Anschlagsversuchen verwendet: Der sogenannte Schuhbomber Richard Reid wollte damit 2001 eine Boeing 767 in die Luft sprengen, mit TATP ausgestattete Selbstmordattentäter töteten 2005 in London 56 Menschen, und die Paris-Attentäter trugen am 13. November 2015 Sprengstoffgürtel mit der Substanz. Auch in Syrien und im Irak verwendet die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Sprengstoff.